Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Officiere seines Generalstabs aus, die Ufer und Ueber- 
gaͤnge der Duͤna, den Lauf der Pononia und das Terrain 
genau zu untersuchen und aufzuzeichnen. So ward die 
ziemlich ununterbrochene Waffenruhe bis zum 12. Octo- 
ber für die Zukunft benutzt. Den ebengenannten Tag 
feyerten die Bayern als den Namenstag ihres geliebten 
Kdniges Marimilian in und um Polozk, da sie 
eben einen neuen Beweis der Huld ihres Herrschers aus 
weiter Ferne empfangen hatten. Sechs Tage zuvor war 
nämlich der Artillerie-Major von Caspers als Courier 
von München in Polozk eingetroffen, und hatte dem Heere 
einen großen Vorrath der trefflichsten Arzneimittel und 
des kostbarsten Weines aus des Kdnigs eigenem Keller 
auf Tag und Nacht zugeführt, damit den Verwundeten 
und Kranken Stärkung und Hülfe werde. 
Das Dankfest am 12. October 1812 war jedoch das 
letzte, welchem so mancher tapfere Sohn Bayerns bei- 
wohnte; denn bald erneuerte sich der blutige Kampf um 
den Besitz des Punctes Polozk. General Wittgenstein 
hatte nämlich zu Anfang des Octobers ansehnliche Ver- 
stärkung erhalten; denn ihm war nicht allein General 
Steinhell zugezogen; auch 28 Bataillons Landwehr, 
deren gesammte Stärke kaum geringer als 10 tausend 
Mann, hatte sein Heer auf die Zahl von wenigstens 
50 tausend kampfbegieriger Streiter erhoben. 
Ehe wir erzählen, wie Wittgenstein seine Ueber- 
legenheit benutzte, müssen wir einen Blick auf die bei 
Mozir aufgestellten Russen unter Ertels Befehl (etwa 
12 tausend Mann stark) werfen, welche am 1. September 
ihre Bewegung gegen die Polen unter Dombrowsky 
begannen. Letzterer war, wie gesagt, von Poniatowsky 
bei Mohilew zurückgelassen worden und hatte, verstärkt 
durch
	        
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