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neten sich bei diesen Unternehmungen die Schaaren des
kuͤhnen Generals Winzingerode aus. Sie waren
es, welche noͤrdlich und nordoͤstlich von Moskau ihre La—
gerungen hatten, die nach Jaroslaw, Dmitrow und Twer
führenden Wege beobachteten, die Puncte Wolokolamsk,
Jubzow, Syczewka besetzt hielten und kleine Gefechte ver-
anlaßten, in welchen bis Ende Septembers schon an
5,000 Gefangene und 300 Wagen von den Russen er-
beutet wurden. Die französische Dioision Broussier
und die Reiterei unter Ornano, welche die unterbro-
chene Verbindung zwischen Moskau und Mojaisk wieder
herzustellen hatten, waren das beständige Ziel der rus-
sischen Unternehmungen. Diese russischen Partheigänger
vermieden aber klüglich jeden Kampf im freien Felde,
sobald ihr Gegner überlegen war. Sie überfielen nur
einzelne Abtheilungen, um sichere Beute zu machen;
wollte sie ihnen dann mächtiger Feind entreisßen, eilten
sie schnell damit in einen Hinterhalt.
Nicht minder verkannten die Eroberer von Moskan
ihre gefährliche Lage. Noch schwelgten sie in den Vor-
räthen, welche trotz der fürchterlichen Zerstbrung in
Moskau noch waren vorgefunden worden. Zucht und
Ordnung der Soldaten verschwand dabei. Kaum hatten
sie das erste ihrer Bedürfnisse, den lange ertragenen
Hunger gestillt, so gaben sie sich durch Plünderung,
Raub und Verwüstung dem Fluche ihres Geschickes hin,
den sie durch ihr wüstes Treiben hervorgerufen hatten.
Bald begann in Moskau der Mangel an Brod. Den
Pferden gebrach es bald am nothdürftigsten Futter. Und
wie konnte dem drohenden Elende gewehrt werden, da die
leichten feindlichen Geschwader überall und nirgends wa-
ren und alle Zufuhr hemmten und abschnitten. Auch