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Rosse wegen, zu irgend einem Angriffsversuch, mußten
sich die Bayern auf kaltbluͤtige Vertheidigung einschraͤn-
ken. Die Batterie Wiedemann that das Meiste bei
dieser Gelegenheit durch wirksames Feuer, jene Reiter-
Abtheilungen vor den Nachtheilen des allzu ungleichen
Gefechtes zu bewahren; die Russen verließen gezwungen
am Abend des Tages das Wahlfeld. Schon wollten die
Franzosen und Bayern sich durch Rückzug aus der Stel-
lung von Masilowo (20. Octobers) einem abermaligen
Angriff der Russen entziehen, als Befehl kam zu bleiben,
weil auch die übrigen Truppen des bten Heertheils her-
beizogen. Am 21. Octobers vereinigee wirklich der
Prinz Vicekdnig seine verschiedenen Schaaren bei
Masilowo in ein Ganzes. Auch Kaiser Napoleon
hatte mit seiner alten Garde, dann dem #ten und sten
Heertheil, am 10. den Schutt von Moskan verlassen,
nachdem noch Marschall Mortier den Befehl empfan-
gen hatte, mit etwa 5 tausend Mann die Voranstalten
zur gänzlichen Zerstörung der alten Ezagren-Burg und
der Umgebungen des Kremlin zu decken. Es waren un-
ter den alten Gemäuern Minen angelegt, mit Pulver
geladen und bereitet, das so vielen Jahrhunderten tro-
tzende Werk in die Luft zu sprengen.
Ein Schleyer werde hier über alle die Gräuelthaten
gezogen, welche noch in den letzten Augenblicken der An-
wesenheit der Franzosen, in Moskau begangen wurden.
Denn auf immer ist das treue Gemälde derselben von
mehr, denn einer geübten Künstlerhand der Nachwelt
aberliefert.
Napoleon nahm sein Hauptgelager am Abend des
10. Octobers im Schlosse Troitzkoe, nahe bei Krasnoe
auf der alten Kalugaer Straße. Noch wähnte er sich
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