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Begierde, der Erste zu seyn, der Rußlands Pannier wie-
der auf Moskau's Ruinen, als Aufforderung zur Rache
an den fliehenden Feind, aufpflanzte. Es war am 22.
Octobers, als er mit leichter Schaar, nur in weiter
Entfernung durch größere Macht unterstützt, tollkühn in
die noch immer von den Franzosen besetzte Stadt sprengte.
Er und sein Adjutant sielen in Gefangenschaft; ja er
würde vielleicht später schmähligen Tod erlitten haben,
wenn ihm nicht Czernitschef mit seinen Reitern Ret-
tung gebracht hätte.
Am 23. Octobers, Morgens 2 Uhr ließ Marschall
Mortier den Kremlin und seine Umgebungen in die
Luft sprengen. Dann verließ er den Schauplatz der un-
geheueren Verddung mit der franzdsischen jungen Garde,
und ging auf der Kalugaer Straße über Fominskoe von
da gegen Wereia. Noch im Laufe des nemlichen Mor-
gens zogen die Russen unter General Jlowaiski, in
seinem Gefolge Schaaren Unglücklicher, in Moskau ein.
Letztere auf den Trümmern ihrer Wohnungen und ihres
Wohlstandes sandten dem Eroberer ihre Flüche nach.
Im fortgesetzten Flankenmarsch kam das französische
Heer auf die Straße von Vorowök. Fürst Ponia-
towoky führte seine Polen (21. Octobers) nach Fo-
minskoe, von da gegen Wereia. Napoleon war mit
dem übrigen Theil seines Heers (am 22. October) zu
Fominskoe. Als aber auch Mortier Moskau verlassen
hatte, zog Lauriston seine Truppen von Winkowo ab
(25. October), um dem Hauptheere, auf dem Marsche
gegen Borowök, nach Fominskoe zu folgen. Alle diese
Bewegungen blieben dem Feldmarschall Kutusow unver-
borgen. Am Abend des 25. Octobers verließ er seine
Stellung an der Nara, um in gerader Richtung westlich