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Feindes bemerkt, jene franzdsischen Truppen zu umge-
hen, und ohne die geringe Zahl seiner Bayern zu zählen,
ihrer tapfern Faust vertrauend, stürzte er sich mit ihnen
in die Masse der Russen. Diese, überrascht durch das
unerwartete Erscheinen, räumten nach einigem Verlust
das Feld und entsagten allen weiteren Unternehmungen
auf diesem Theil der Linie. Sie ließen den Bayern
einen Officier und 32 Dragoner als Gefangene zurück.
Nicht so günstig war das Loos der Franzosen auf den
übrigen Puncten des Schlachtfeldes. In kräftigen Mas-
sen drangen da die russischen Divisionen an. Blutig und
hartnäckig ward gefochten. Lange widerstanden die Heer-
haufen des Prinzen Eugen. Die Wirkungen des zahl-
reichen und gut bedienten russischen Geschützes waren
furchtbar. Um mit Nachdruck zu erwiedern, fehlte der
französischen Artillerie die nbthige Bespannung. Nur
mit Langsamkeit und Vorsicht konnte man hier, dem
Bedürfniß des Augenblicks gemäß, das Geschütz bewe-
gen. Nur mit großer Mühe bewahrten sich die Flügel
des franzsischen Heeres vor der Gefahr, von der Rei-
terei des Generals Miloradowitsch umgangen zu
werden. Auch bei dieser Gelegenheit wußte die bayeri-
sche Reiterei unter Preysing, durch ihre Unerschrocken-
heit, die Aufmerksamkeit des Prinzen Eugen auf sich
zu ziehen.
Nach fünfstündiger Schlacht überzeugten sich endlich
die Russen, daß sie die Vereinigung des isten und aten
franzsischen Heertheils mit Neyp's Armeecorps und den
Rückzug dieser Gesammtmasse nach Wiazma nicht hin-
dern kdnnten. Daher ging der rechte Flugel des Generals
Miloradowitsch hinter die Ulitza, zwischen Sokolowo
und Bosnia, der linke Flügel desselben auf der Straße
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