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Gürtel im Wasser. Dann folgte Eugen selbst mit sei-
nem Gefolge, an welches sich Gepäck und Geschütz an-
schließen sollte. Das Ganze sollte während dessen durch
die jenseits des Flusses kämpfenden Franzosen und die
wenigen tapferen bapyerischen Reiter unter dem Grafen
Preysing Schutz empfangen. Gelang es aber auch
dem Fußvolk und der Reiterei, das rechte Wop-Ufer
zu erreichen, Geschütz und Gepäck konnten nicht folgen.
Denn die matten nicht scharf beschlagenen Rosse waren
außer Stand, schwere Lasten über die schiefe, durch Eis
geglättete Ufer-Ebene hinanzubringen. Hundert Stücke
Geschütz, so wie der größte Theil der Munitions= und
Gepäckwagens, wurden also wohlfeile Beue des nach-
rückenden Feindes. Auch die bayerische Batterie Wie-
demann verlor hier ihre letzten zwei Kanonen, für die
so mancher Mann gestorben war und die biöher so wich-
tige Dienste geleistet hatten. So erreichte Prinz Eugen
mit dem Kriegsvolk, bewaffnet und unbewaffnet, das
rechte Wop-Ufer. Mehr als ein Tapferer hatte den
Tod in den Fluthen gefunden.
Die 16#e Division behauptete indessen allein noch das
linke Ufer bis am Morgen (10. Novembers). Dann folgte
sie, gleich den Ueberbleibseln der bayerischen Reiterei, dem
übrigen Armeecorps, welches fast ohne Cavallerie, ohne
Geschütz, immerwährend durch Kosaken und andere Rus-
sen umschwärmt, die Nähe des Städtchens Duchowszczina
erreichte. Aber auch selbst um den Besitz dieses Punctes
mußte noch gekämpft werden. Eine starke russische Rei-
terschaar mit Geschütz unter General IJlowaisky ver-
theidigte mit Hartnäckigkeit den Zugang, während die
nachfolgenden russischen Heersäulen mit heftigem Ge-
schützfeuer die von allen Seiten angegriffenen Franzosen