Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Schweizer und Kroaten, statt den Angriff ruhig hinter 
den Stadtwällen abzuwarten, ihren Feinden muthig ent- 
gegen. Unmittelbare Folge davon war der große Ver- 
lust, welchen besonders die tapferen Schweizer erlitten. 
Auch ward durch Angriffs-Bewegung derselben für den 
Augenblick die ganze linke Seite der Stadt ihrer Verthei- 
digung beraubt. Wäaren die Russen in diesem Kampfe 
Sieger geblieben, würde es den Schweizern und Kroa- 
ten schwer gelungen seyn, früher als der Feind die Stel- 
lung hinter den Stadtwällen wieder zu gewinnen. Weil 
die Russen aber, ohne sich weiter um ihre Seiten zu be- 
kümmern, gegen die Stadt vordrangen, gaben sie den 
Bapern, welche die zwei Redouten mit zahlreichem Ge- 
schütz besetzt hatten, ihre linke Flanke hin. General 
Graf Wrede selbst befehligte hier seine Bayern, in- 
dem er mit Aufmerksamkeit jeder Bewegung des Gegners 
folgte. Er ließ, wie der Augenblick kam, das verhee- 
rende Feuer auf allen Puncten beginnen, da aber von 
den eingeschnittenen Schießscharten die Bewegung der 
Kanonen gehemmt ward, das Geschütz ins freie Feld 
neben und zwischen den Redouten auffahren. Dieß ent- 
schied. Die Russen, nur immer in blinder Wuth gegen 
die Wälle von Polozk anrückend, empfingen das strei- 
chende und wohl unterhaltene Feuer sämmtlicher aufge- 
fahrenen Artillerie. ) Ganze Reihen und Glieder der 
Russen stürzten, hingemäht, zu Boden, als sie beinahe 
das Ziel, die Wälle der Stadt Polozk, erreicht hatten. 
*) Bei dieser Gelegenheit ward der bayerische Major Van- 
douwe, an der Seite des Generals Grafen Wrede todt- 
lich durch eine Kanonenkugel verwundet.
	        
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