General Ströhl hatte während dessen die Bestim—
mung, mit seinem schwachen Häuflein und der anderen
halben Batterie Gotthard undeeiner dem General Wrede
bisher zur geringen Bedeckung dienenden leichten baye-
rischen Reiterschaar, zur Rechten und in gleicher Höhe
mit jener Mittelcolonne längs der Düna fortzuziehen.
Noch blieben dem General Wrede das französfische
12öste Linien-Regiment, das 2te Schweizer-Regiment,
drei Geschwader Jäger zu Pferd und eine halbe franzd-
sische Batterie zur Verfügung. Sie bildeten jene Colonne,
über welche dem französischen General Amay der Ober-
befehl übertragen war. Dieser hatte den Auftrag, gegen
Rudnia vorzurücken, dort über die Uszacz zu ziehen und
den Feind, wenn er hinter der Bononia ein ernsthaftes
Gefecht annehmen würde, in seiner rechten Flanke zu
umfassen.
Schon glaubte Wrede das Geschick des Tages in
seiner Hand zu haben und wollte eben das Wachtfeuer
verlassen, an welchem er in der Nacht gelagert war,
um nun die Colonne zum Angriff gegen den Feind zu
führen, als diese selbst plötzlich von den Russen ange-
griffen ward. Franzosen und Bayern waren Blitzschnell
in den Waffen. Wüthendes Gefecht entstand. Wrede
drang mit den Bayern voran, anfänglich mit bedeuten-
dem Verlust, dann mit immer geringern Widerstand, un-
aufhaltsam in den Hohlweg vor, der wohl eine Stunde
sich gegen Bononia streckte, und vorn und auf den Flau-
ken von starken Truppenabtheilungen des Feindes ver-
theidigt wurde. Der russische Vortrab war endlich gänz-
lich zersprengt. Dann begam auch das Hauptcorps un-
ter Steinheil einen unordentlichen Rückzug. Der
franzdsische General Grundler folgte mit dem 19ten