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solle auf Benutzung der erfochtenen Vortheile Verzicht
thun, statt dessen mit dem bayerischen Fußvolk und der
Reiterabtheilung Corbineau, (21. Octobers) Stellung
bei Rudura nehmen und alle andere franzdsische Trup-
pen nach Klein-Polozk zurücksenden. Denn bei diesem
Orte mache der Feind Miene, mit voller Macht die Duna
zu überschreiten. In der That geschah es und zwar An-
gesichts des 2#ten franzbsischen Heertheils. Wittgen-
stein zog (am 21. Octobers) Nachmittags 2 Uhr ober-
halb Polozk über die Diüna.
Nun blieb dem Marschall St. Cyr nichts übrig,
als entweder dem Gegner eine abermalige Schlacht zu
liefern, oder den Rückzug anzutreten. Der Marschall
wählte das Letzte, um sich so schleunig als moglich mit
dem Oten franzdsischen Heertheil unter Victor zu ver-
einigen. Denn es bedurfte frischer Kraft, um den Rus-
sen entgegen zu gehen und sie zu hindern, die Verbin-
dung des franzbsischen Hauptheers von Minsk über Be-
rissow und Orsza nach Smolensk zu unterbrechen. Weil
St. Cyr vermuthete, Marschall Victor sei schon von
Smolenêök aufgebrochen, um ihm Hand zu bieten, ließ
er den General Legrand mit dem 2ten Heertheil ohne
Zögerung aufwärts der Uszacz nach Lepel gehen. Ge-
neral Wrede aber, der, als Folge davon, seine Aufstel-
lung bei Rudnia aufgeben mußte, hatte das Aeußerste
aufzubieten, um nur den Rückzug des Heeres zu decken,
indem er die Vereinigung Steinheils mit Wittgen-
steins Corps verhinderte. Darum ging er (in der
Nacht vom 21. zum 22. October) wieder auf das linke
Uszacz-Ufer zurück, gegen Arekowka und, nachdem er
bei Vetren von Kosaken beunruhiget worden war, (bei