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wahrscheinlich schnellen Bewegungen des Heeres wuͤrden
folgen können. Drum ließ er diese Abtheilung schnell
nach Uszacz zu eilen und dem Heere voranziehen. Und
weil die bayerischen Regimenter und Bataillons, wie
wir schon gesagt haben, zu sehr zusammengeschmolzen,
ihre Fahnen daher, die sie nicht mehr vertheidigen konn=
ten, schon seit länger Zeit ins Hauptgelager des baye-
rischen Ober-Befehlshabers gesandt worden waren: so
wurden diese, die bisher in den größten Gefahren so
ehrenvoll geschützt standen, ebenfalls in den nach Uszacz
gehenden Casse-Wagen des baperischen Armeccorps ein-
gepackt. Es schien unnöthig demselben, so wie dem
Geschütz und Gepäck, auch nur geringe Bedeckung mitzu-
geben. Denn der Marschall St. Cyr hatte ja dem Ge-
neral Wrede ausdrücklich und amtlich versichert, der
Punct Uszacz bleibe vom 2ten Armeecorps besetzt. Ohne
Noth, ohne dem baperischen Feldherrn Nachricht zu ge-
ben, ohne durch irgend eine Truppensendung auch nur
entfernten Versuch zu Wiederherstellung einer Verbindung
mit den Bayern zu machen, hatte aber das 2###e Armee-
corps das linke und rechte UszaczeUfer geräumt und sich
gegen Lepel zurück begeben. Wie nun (253. Octobers)
die 12pfünder Batterie Weishaupt, der Cassewagen
mit sämmtlicheu bayerischen Bataillons-Fahnen, zwei
und zwanzig an der Zahl, gegen Uzszacz zogen, das
rechte Uszacz-Ufer erreichten, fanden sie die Brücke von
den Franzosen zerstört, den Punct Uszacz selbst vom 2ten
Armeecorps ganz verlassen. Bald sahen sie sich von
russischen Streifpartheien umringt, welche auf der Straße
von Polozk nach Uszacz schwärmten; und Cassewagen
und Gepäck gingen verloren. Nicht so leicht wurde den
Russen die Eroberung der 12pfünder Batterie. Der ta-