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pfere Hauptmann Weishaupt vertheidigte mit seinen
Leuten das ihm anvertraute Gut, bis er alle Munition
verschossen hatte. Als fernerer Wiederstand unmoͤglich
war, gab er sich mit seinen Waffen-Gefährten der Kriegs-
gefangenschaft hin. Die ganze Batterie wurde Beute
des Siegers. ")
Sobald General Graf Wittgenstein erfahren
hatte, daß General Steinheil am 21. Octobers ge-
schlagen und zum Rückzug gegen Disna gezwungen worden
sei, so sandte er ihm Verstärkung von etwa 12tausend
Mann unter General Sassanow. Wie dieser nach
Diöna kam, brach Steinheil (am 23. Octobers) von
da auf, über Arekowka gegen Uszacz zu ziehen, während
Wittgenstein am nemlichen Tag ebenfalls von Po-
lozk gegen Uszacz, jedoch über Comal ging.
Steinheil erreichte (am 23. Octobers) die Um-
gegend von Babinicze. Hier ließ er sogleich durch sei-
nen Vortrab, der aus Husaren und Dragonern bestand,
die Nachhut des Wredischen Corps, die Reiterei un-
ter Corbineau, mit Uebermacht und Nachdruck angrei-
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*) Auf die angezeigte Art flelen an jenem 25. Octobers 1612,
zwei und zwanzig bayerische Fahnen in russische Hände; ein
durch die Bewegungen des 2ten französischen Heertheils her-
beigeführtes Ereigniß war für die Bayern um so betrübender,
da die russischen Amtsberichte diese Eroberung als die Folge
schwer errungenen Sieges verkündeten. Die russi-
schen Berichterstatter verabsäumten es, die Veranlassungen
und Umstände anzuzeigen, welche die Wegnahme der Fah-
nen veranlaßt hatten. Wir vermögen das in dieser Bezie-
hung geschichtlich Dargestellte, nemlich daß jene Fahnen in
einem Wagen eingepackt dem Feinde in' die Hände fielen,
durch die unumstößlichsten Beweise darzuthun.