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fen. Zwar sandte General Wrede das sehr geschwächte
bayerische Linien-Regiment (Loöwenstein) zur Hülfe;
zwar hieb der Oberst St. Germain des kiten franzfi-
schen Jägerregiments zu Pferd, in die feindlichen vor-
dringenden Haufen ein, nahm ihnen eine Kanone und
mehrere Munitions-Wagen ab; aber die Russen erhiel-
ten immer neue Verstärkungen, während ihr ununter-
brochenes Geschützfener immer wirksamer wurde. Der
Oberste St. Germain fiel schwer verwundet; er mußte
den Wahlplatz verlassen. General Corbineau zog
darauf seine Reiterei und das 7te bayerische Fuß-Regi-
ment, welches 14 Mann im Kartätschen-Feuer des Fein-
des verloren hatte, gegen Kublitzi zurück, wo General
Wrede sein kleines Heer umsichtig zur Schlacht aufge-
stellt hatte. Als die Russen auf allen Puncten heranstürm-
ten, um die schwachen Reihen der Bayern zu durchbrechen,
empfing sie das Geschütz mit voller Ladung. Es war
hier aber für den General Wrede durchaus nicht Ort
noch Zeit, Lorbeeren zu erringen, während die Franzo-
sen den Punct Uszacz schon ohne Noth verlassen hatten.
Hätte er sich nicht ebenfalls zurückziehen wollen, so
konnte er vom Feind, der sich ungetheilt gegen ihn zu
werfen Freiheit genommen, ohne Mühe erdrückt werden.
Um 11 Uhr Nachts verließ Wrede die bisher behaup-
tete Stellung und zog während der Nacht über Swonia
gegen Woren. Hier trafen die Bayern des Morgens
(25. Octobers) mit dem franzbsischen 2ten Heertheil und
zwar mit der Division Maison, nebst der schweren
Reiterei wieder zusammen. Kaum mochten sie den Groll
verbergen, welcher ihr Herz gegen die Franzosen erfüllte,
durch deren Schuld die bagyerischen Schlachthaufen
Schmuck und geichen ihrer Ehre, nicht die Ehre selbst,
schndderweise eingebüßt hatten.