Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Von Woren rückte (20. Octobers) Wrede nach 
Powichnia, weil St. Cyr, dem das Herannahen Vic- 
tors mit dem hten Heertheil der Frenzosen frisches 
Selbstvertrauen gegeben, die Straße von Wilna decken 
wollte. Der bayerische Ober-Befehlhaber, sobald er 
den Marsch antrat, schickte drei aufeinander folgende Of- 
ficiere an General Vivier in Gloubokoe, denselben vom 
Zweck seiner Bewegung zu unterrichten. Gloubokoe, wo 
Vivier französische Truppen befehligte, war einer 
der Hauptsammelplätze baperischer Depots; hier befand 
sich ein bedeutendes Lazareth, Munitions = und Klei- 
dungs-Vorräthe und was zur Fortsetzung des Kampfes 
noöthig seyn konnte. Es war daher Alles daran gelegen, 
diesen Ort auf dem kürzesten Wege zu erreichen. Doch 
stieß man während des Marsches auf so undurchgehbare 
Sümpfe, daß man (27. Octobers) bis Dokszyzoni 
hinabsteigen mußte. Von hier aus ließ Wrede aber 
dem General Vivier noch einmal Kunde von sich ge- 
ben, und daß er zwar um einen Tag später, als er ver- 
heißen (am 28. Octobers) in Gloubokoe eintreffen, diese 
Stadt aber leicht von den dortigen Truppen zu verthei- 
digen seyn werde, selbst wenn ein Feind erschiene, von 
dem sich jedoch bis itzt keine Spur zeige. General Vi- 
vier, der diese verschiedenen Mittheilungen erhielt, 
fand sich aus unbekannt gebliebenen Gründen bewogen, 
dem Wunsche des Generals Wrede nicht zu entspre- 
chen. Er räumte Glonbokoe, ohne einen einzigen russi- 
schen Soldaten gesehen zu haben, nachdem er die Artil- 
lerie, welche bei ihm war, man behauptet, es seyen 15 
Stücke Geschutz gewesen, ins Wasser versenkt und die 
dort angelegten bedeutenden Magazine aller Art zersibrt 
und verbrannt hatte. (Beilagen 15.)
	        
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