Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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General Wrede erfuhr noch in Dokszyzoui, daß 
Gloubokoe geraͤumt worden sey. Er veraͤnderte daher 
seine Richtung und zog (28. October) uͤber Bojare nach 
Danielowicze (20. Octobers), wo er um 11 Uhr Mor- 
gens eintraf, seine Truppen aufstellte, und deren Ver- 
Pflegung aus einem schnell angelegten Magazine besorgte. 
Den Bayern ward nicht geringe Freude, daß sie hier 
noch einen Theil ihres grossen Artillerie-Reserve-Parks 
und eine bedeutende Anzahl aus dem Hospitale von 
Gloubokoe zurückgekehrte Soldaten, als eine Verstärkung 
an sich ziehen konnten. Dem schwachen Heere wurde 
der mäßige Zuwachs von Kraft einverleibt. ) Durch 
Entsendungen nach allen Richtungen wurden des Fein- 
des Absichten und Bewegungen erspähet. Wrede's 
*) Die Stärke des kleinen bayerischen Heertheils hatte sich 
seit der Raumung von Polozk bedeutend vermindert. Beim 
Abzuge von jenem Punct waren die verschiedenen Regimen- 
ter und Bataillons kaum mehr 150 bis 150 Kopfe stark; 
diese Zahl verminderte sich noch mehr, als Folge der acht 
Märsche bis Danielowicze, vorzüglich aber als Folge der 
beschwerlichen Nachtmärsche von 21. bis 25. Octobers. Ge- 
neral Wrede bildete daher (am 24. October) aus jedem 
Regiment zwei Compagnien, aus jedem Bataillon eine Com- 
pagnie, daher im Ganzen etliche 20 Compagnien, jede kaum 
80 Feuergewehr stark. Alle Officiere und Unterofficiere, 
welche nicht in diese Compagnien eingetheilt, überzählig wa- 
ren, wurden hinter das Heer zurückgesendet, um neue Ver- 
stärkungen zu erwarten, mit ihnen dann wieder in die Heer- 
linie einzurücken. — Der Weg aber, den General Wrede 
jetzt mit seinen Truppen durchzog, bot hinreichende Mittel 
zur Verpflegung dar, da noch kein Fuß diese Gegenden ver- 
heerend betreten hatte.
	        
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