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unmittelbare Verbindung mit dem in Wilna befindlichen
Herzog von Bassano, Minister der auswärtigen Ange-
legenheiten, hatte den Zweck, durch gemeinsame Maß-
regeln den wichtigen Punct Wilna vor einer feindlichen
Unternehmung zu schützen, und den neu zu entwerfen-
den Operationsplan den Angriffs-Bewegungen des 2ten
und Oten franzbsischen Heertheils unterzuordnen.
Am Wesentlichien aber schien dem General Wrede
die Wiederbesetzung von Gloubokoe. Nicht allein hoffte
er dadurch die weiteren Operationen des 2ten und gten
Armeecorps, deren Vereinigung laut erhaltenen Anga-
ben, nun vor sich gegangen seyn mußte, zu erleichtern,
sondern auch die bei Gloubokoe ins Wasser geworfenen
Kanonen wieder zu retten. Er ging also mit dem gan-
zen Sten Armeecorps (1. Novembers) nach ein ein halb-
tägiger Ruhe, bei strengem Frost, auf Wegen voller
Glatteis, über Barili nach Gloubokoe, ohne irgend Wi-
derstand zu finden. Nur in weiter Ferne erblickten die
nach allen Richtungen spähenden Streifwachten einige
schwache Reiterhaufen der Russen. Ohne Zeitverlust
wurden zum Wiederfinden der Kanonen, welche General
Vivier hatte versenken lassen„, Anstalt getroffen.
Neun Kanonen wurden wirklich wieder zum Vorschein
gebracht und vereint mit 15 Munitions-Wagen, welche
ebenfalls bei Räumung der Stadt gefüllt stehen geblie-
ben waren, schleunigst gen Wilna abgeführt. Auch wur-
den die Befehlshaber des 2ten und oten Heertheils
durch Eilborten vom General Wrede benachrichtiger,
er sei bereit, ihre Operationen zu unterstützen und er-
warte dazu den Wink.
Die Zahl der Bayern betrug gegenwärtig (6. No-
vembers)) nur noch 1037 Mann unterm Gewehr. Jetzt