— 2454 —
Der Admiral ließ den Generallieutenant Sakken
mit etwa 20 tausend Mann von allen Waffengattungen,
zur Beobachtung Schwarzenbergs bei Brzesc ste-
hen, mit Auftrag, wenn dieser vielleicht den Bewegun-
gen des russischen Hauptheeres folgen wollte, dieß zu
verhindern, und die Oesterreicher und Sachsen wo mog-
lich gegen Süden an die volhynischen Grenzen hinabzu-
ziehen. Mit 28 tausend Mann ging der Admiral (27.
Octobers) von Brest-Litowöly anfangs in kleinen Tag-
märschen, weil er fürchtete, Schwarzenberg, durch
eine ganze Division (Dürütte) verstärkt, werde ihm
folgen, dann aber (30. Octobers) in größeren Märschen
nach Slonim (5. Novembers.) Als er aber (Nachts 8.
Novembers) erfuhr, daß sich österreichische Truppen bei
Wolkowisk und in der Umgegend von Zelwa zeigten,
schickte er den Grafen Czernitschef mit den Ko-
saken aus, des Feindes Treiben zu erkennen. Czer-
nitschef erfuhr (5. November) bei Dereczyn, der
österreichische General Mohr schlage bei Mosty eine
Brücke über den Niemen; auf dieß hin zog er sich, in-
dem er nur eine sehr kleine Abtheilung zur Beobachtung
hinterließ, nach Zelwa zurück, von da schnell (7. No-
vembers) wieder vorwärts gegen Wolkowsk, wo nur
ein Vortrab der Oesterreicher gestanden war und sich
bald darauf entfernt hatte. Tschitschakof selbst war
indessen nach Nieswy fortgerückt, wo seine Vorhut den
11. November einzog. Er hatte dem Obersten Czernit-
schef geboten, seinen Marsch über Dereczyn und Dzend-
ziol nach Nowogrodek fortzusetzen, um Wittgensteins
Heer zu erreichen. Schon am 11. November zog der
Vortrab Wittgensteins in Nieswy ein.