Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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verneur von Minsk die Hoffnung, die ihm anvertraute 
Stadt behaupten zu können. Er zog über Juchnowka, 
Smolewiczi, nach Borissow, wo er wieder an 3 tausend 
Mann sitark ward, weil er verschiedene entferntere Po- 
sten an sich gezogen hatte. 
So rückten nun die Russen unter Lambert, ohne 
einen Schuß zu thun, in Minsk ein (10. Novembers.) 
Sie fanden in den Krankenhäusern nahe an 5 tausend 
Feinde, fanden mehr als 2 Millionen Mundportionen, 
einen ungeheueren Vorrath Pulver und mehrere Stücke 
Geschuütz ohne Laffetten. Den andern Morgen zog auch 
Tschitschagof, mit ihm eine neuerhaltene Verstär- 
kung von 3 tausend Mann in die eroberte Stadt. Er 
war entschlossen sie entweder zu behaupten, oder, sollte 
dieß nicht möglich seyn, Minsk ganz zu zerstdren. Des- 
wegen ergriff er solche Maßregeln, daß selbst jede Un- 
ternehmung des etwa herbeieilenden Heeres vom Fürsten 
Schwarzenberg unschädlich werden mußte. Das 
Alles war Bronikowoky's Schuld. So behanpten 
eß die meisten Schriftsteller und mehrere amtliche Dar- 
stellungen. 
Tschitschagof ließ (am 10. Novembers) sein 
ausgeruhtes Kriegsvolk in drei Heersäulen von Minsk 
aufbrechen. Voran zog auf der Borissower Straße sein 
Vortrab unter General Lambert, verstärkt durch Fuß- 
volk und Geschütz; hinter diesem die Division Lange- 
ron, als Spitze der ersten Colonne; General Tschap- 
litz hatte mit seiner Division den Weg über Gorodok 
und Logoisk nach Zembin eingeschlagen, um alle über 
die Bereczina führenden Brücken und Fähren zu zerstb- 
ren. Noch blieb dem Admiral die Division Woing zur 
Verfügung. Er selbst zog mit ihr über Usiaja und An-
	        
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