Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 249 — 
tonoplie, um sich Zembin und Borissow zu naͤhern. Ei- 
nige Reiter und einiges Fußvolk unter dem Obersten Lu- 
kowkin folgten über Igumen und Bereczino, beob- 
achtend den Polen nach unter Dombrowsky. eLeetztere 
waren nur kaum 4 tausend Mann stark, führten aber 
20 Stücke Geschütz mit sich. 
In der Frühe des 21. Novembers griffen die Rus- 
sen den Brückenkopf von Borissow an, indem sie die Be- 
satzung desselben (ein franzdsisches Bataillon) überfielen. 
Die Russen wären schon itzt Meister der Stadt selbst ge- 
worden, wenn nicht ein würtembergisches Bataillon her- 
beigeeilt wäre, sie zurückgeworfen hätte. Noch war die 
Stadt zu retten, wenn General Bronikowsky seine 
ganze Macht zur Vertheidigung des Brückenkopfs ver- 
wandt hätte. Er that das Gegentheil, während auch 
General Dombrowsky außer Stand war, zu Hülfe 
zu kommen. Demn des letzteren Division ward selbst auf 
das Lebhafteste angegriffen und in gefährlicher Lage, weil 
sie ganz ohne Verbindung mit dem Brückenkopf, außer- 
halb desselben stand, und die Brücke über die Bereczina 
von der Seite hatte, ohne Hoffnung sie je erreichen zu 
kodnnen. Doch Dombrowsky bewährte sich als erfah- 
rener General. Er machte eine Front-Aenderung und 
verlängerte seinen linken Flügel nach und nach derge- 
stalt, daß er trotz des fortgesetzten Kampfes, endlich um 
11 Uhr, mit oben erwähntem würtembergischen Bataillon 
in Berührung kam, kurz nach Mittag aber, gerade vor 
der Brücke, schlagfertig gegen die Minsker Straße auf- 
gestellt war. In Eile ließ er nun sein Gepäck und ent- 
behrliches Geschütz über die Bereczina und hinter Boris- 
sow gehen, während er, um diesen Mlatz, die Brücke 
und den allfälligen Rückzug seiner Polen zu decken, eine
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.