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beträchtlicher Stärke die franzbsischen Garden, welche
dem napoleonischen Heere voranzogen. Es wurden
hier aber nur einige Geschützkugeln gewechselt, während
General Ojarowsky gleichzeitig von Pulkowa aus, die
Besatzung der Stadt Krasnoi (ein Bataillon Italiener)
überfiel. Die Russen kehrten wieder nach Pulkowa zu-
rück, sobald ein Theil der franzbsischen Garden erschien.
In einer einzigen unübersehbaren Colonne ging der
Rückzug der Franzosen nach Krasnoi zu, fortwährend
durch den General Miloradowitsch angegriffen, der
sich endlich in der Nähe von Kniajeczi und St. Merlino
lagerte, um dem Feinde die Fortsetzung des Marsches
nach Krasnoi, wo nicht unmoglich zu machen, jedoch
zu erschweren. Das franzbsische Heer bestand aus hoch-
stens 50 tausend bewaffneten Männern, war beinahe
ganz ohne Geschütz, ohne Reiterei, während 40 tausend
unbewaffnete Menschen, von ihm gegen wenigstens 65
tausend Russen, worunter 10 tausend Mann Reiterei
und zahlreiche Artillerie, geschützt werden sollten.)
Während jenes Tages (13. Novembers) ward das
franzdsische Heer beständig durch kleine Gefechte bis un-
weit Krasnoi bedrängt. Hier aber griff Milorado-
witsch mit zwei Armeecorps ernster an. Die Franzo-
sen hatten bisher zwar Grosses, aber nie ihren Muth
verloren. Blutig und hartnäckig ward der Kampf, dessen
*) Das russische Hauptheer war nach russischen Angaben zur
Zeit des Treffens vor Krasnoi 70 tausend Mann stark,
worunter 10 tausend Reiter mit fast 0 hundert Stücken Ge-
schitz. Der Kosakenhetmann Platow allein war mit 0
tausend Pferden, Smolensk gegenüber, auf dem rechten
Dnieper-Ufer zurückgeblieben.