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durch solchen Versuch, blieb General Sacken diesen
und den größten Theil des folgenden Tags (16. No-
vembers) unthátig. Erst am Nachmittag schienen die
Russen abermals den linken Flügel der Sachsen angrei-
fen zu wollen. Der Vortrab des dsterreichischen Heers
kam ihnen aber zuvor. Sacken mußte Stellung ändern
und dem Fürsten Schwarzenberg mit ganzer Macht
entgegenziehen, daß er in Wolkowisk nur 3 tausend
Mann Besatzung zurücklassen konnte. Regnier in der
Ferne hatte den Donner des österreichischen Geschuͤtzes
vernommen; er beschloß also ohne Verzug ebenfalls an-
zugreifen. Er gab den würzburgischen und andern Trup-
pen der Dioision Dürütte den Befehl. Sacken von
allen Seiten bedrängt, besonders vom Fürsten Schwar-
zenberg, mußte der Uebermacht weichen, sich hinter
Wolkowisk und endlich gar nach Swislocz zurückzie-
hen. Nur die Nacht machte der Verfolgung der Ge-
schlagenen ein Ende. Am folgenden Tag (17. Novem-
bers) setzte Sacken den Rückzug zwar bis Rudnia an
der Narew fort. Ooch gleichzeitig erreichte die sächstsche
Reiterei unter General Gablenz diesen Punct, griff
nochmals an, und als auch die österreichische Reiterei
herankam, gab General Sacken alle fernere Verthei-
digung auf und zog in Eile über Rudnia und Szereszew
gegen Kobrin, immerdar von den Heerschaaren Schwar-
zenbergs und Regnierö verfolgt.
Schwarzenberg suchte nun seinem Gegner in
den Engpäßen von Koszibrod und Gorodeczna zuvorzu-
kommen. General Regnier eilte über Szereszew und
Reczitza, um die Russen nicht über die Lezna zu lassen.
Der dsterreichische Oberst Scheither mußte mit einem
Dragoner-Regiment und einem Bataillon Fußvolk rasch
nach Chomsk. Von letzteren Punct aus konnte Kobrin