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über Antopol im Rücken genommen werden. Am 22.
Novembers erschien Fürst Schwarzenberg Ange-
sichts Gorodeczna, gleichzeitig der General Regnier,
in Szereszew. Letzterer setzte seine Bewegung auf der
Straße nach Czernawscziczi fort. Der sächsische Vor-
trab erreichte (in der Nacht vom 25. zum 20. Novem-
bers) Brest-Litowsky und machte hier einige hundert
Russen gefangen. Am nemlichen Tag bemeisterte sich
der österreichische Vortrab des Punctes Bulkowa und
gab dadurch Veranlassung zur Gefangennehmung einiger
tausend Russen, die von ihrem Hauptcorps abgeschnit-
ten waren. Am 20. kam das ganze dsterreichische Heer
auf Bulkowa; der Vortrab desselben streifte bei Mokrani,
die Sachsen lagerten zu Brest. General Sacken hin-
gegen kam bis Kowel und Liuboml und sammelte dort
die Trümmer eines Heeres, welches der unerwartete
Ausgang der angezeigten blutigen Gefechte, um 7 bis
8 tausend Mann, um viel Geschütz und Gepäck, ver-
mindert hatte. Obgleich dieser Verlust an und für sich
sehr empfindlich seyn mußte, ward er doch unerwartet
dem ganzen Reiche Heil bringend. Denn nur so ver-
mochte man es, das zu jener Zeit bestimmt 30 tausend
Mann starke Heer Schwarzenbergs von dem Schau-
platz der wichtigsten Ereignisse zu entfernen, und nur so
ward es dem Admiral Tschitschagof modglich, seine
Bestimmung gegen Minsk und zur Vereinigung mit den
Heere Witrtgensteins Genüge zu leisten.
Sobald Fürst Schwarzenberg wahrnahm, Ge-
neral Sacken sey ihm, der erlittenen Niederlagen we-
gen, nicht ferner gefährlich, seinen Rücken zu bedrohen,
kehrte er wieder (28. Novembers) über Slonim zurück.
Doch vermochte srin Vortrab nicht, über Bielitza und