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mit dem zweiten franzoͤsischen Heertheil zu beguͤnstigen,
welche Marschall Oudinot dringend verlangt und
Wrede dem General Corbineau wiederholt angera—
then hatte (in einem Schreiben aus Danielowicze vom
15. Novembers).
Am 17. Novembers erhielt General Graf Wrede
neuere Mittheilung des Herzogs von Bassano, dem—
zufolge Marschall Oudinot im Verein mit dem Mar-
schall Victor, wahrscheinlich die Angriffs-Bewegungen
auf Wittgensteins Heer und zwar in der Richtung
gegen Ragan, Soiada, Lepel und GCzasniki schon be-
gonnen hatte. Wrede sollte sich eiligst dem #ten Ar-
meecorps nähern, die Unternehmungen desselben unter-
stützen, oder wenigstens irgend eine Bewegung zu seinen
Gunsien machen, und demnach bis Bereczino vorrücken.
(So verlangte es nämlich der Herzog von Reggio in
einem Schreiben vom 8. Novembers, welches der Herzog
von Bassano erst am 160. Novembers erhalten hatte).
In dem Wunsche des Generals Wrede lag es vollkom-
men, dem Ansinnen Oudinots zu entsprechen, nur blieb
ungewiß, ob er nicht auf jeden Fall zu spät komme?
Man konnte einen der beiden Fälle als gewiß anneh-
men: entweder war das am 8. November vorgehabte
Unternehmen der beiden Heerführer Oudinot und Vic-
tor gelungen, dann kam General Wrede, welcher durch
Verspätung der Botschaft, erst am 18. Novembers von
Danielowicze aufbrechen konnte, viel zu spät nach Be-
reczino, um für den Entwurf noch erwas wirken zu kön-
nen; oder das Unternehmen gegen Wittgenstein war
mißlungen, dann erschien Wrede abermals in Bereczino
zu spät, wo wahrscheinlich alsdann der Feind überlegene
Streitkräfte aufgestellt hatte. Wrede beschloß daher
III. ötes Buch. 18