Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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fenbruͤder. In eben dem Verhaͤltniß hatte die noch vor 
wenigen Tagen so schoͤne franzoͤsische Reiterei unter den 
General Francesky gelitten, und schon uͤber 3 hundert 
Mann verloren, welche groͤßtentheils auf dem Wege 
nach entfernten Krankenhaͤusern, im allgemeinen Elend 
umgekommen waren. Vor allem aber wuͤthete die gif- 
tige Seuche in den Reihen der bayerischen Krieger. So 
zählte das #te leichte Bataillon Hertling, dasselbe, wel- 
ches beim Ausmarsche aus den Friedens-Quartieren 800 
Mann stark gewesen war, nur noch 38 Mann unterm 
Gewehr; das ate Linienregiment, beim Ausmarsch aus 
Bapern 1015 Mann stiark, jetzt (am 25. November) 
noch 85 Feuergewehre 2c. 
Geschreckt durch diesen Anblick, und um nicht sein 
kleines Heer gänzlicher Vernichtung hinzugeben, zog 
Wrede vor, in der Stellung bei Dokozitzy so lange 
zu verharren, bis er durch entscheidende Befehle oder 
Umstände bewogen werden würde, seine Truppen in ei- 
nen ehrenvollen Kampf zu führen. Er ließ sie bei und 
in Dokzzitzy in ausgedehntere Quartiere verlegen, und 
für ihre Verpflegung und Sicherheit möglichst sorgen. 
Den französischen Befehlshabern der entfernteren Puncte 
Witzy und Gloubokoe wurde die Wichtigkeit der ihrem 
Schutze anvertrauten Verbindungen empfohlen; fort- 
geseht, aber immer vergeblich, Kundschafter ausgesandt, 
Verbindung mit den Marschällen Victor und Qudi- 
not, oder mit dem Heere Napoleons zu suchen, von 
welchem auch der Herzog von Bassano seit geraumer 
Zeit nicht das Mindeste in Erfahrung gebracht hatte. 
Dicser Zustand der Ungewißheit und zwangsvollen 
Unthätigkeit dauerte bis zum 20. Novembers. An die- 
sem Tag kam einer von den Boten zurück, die in's kai-
	        
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