— 278 —
fenbruͤder. In eben dem Verhaͤltniß hatte die noch vor
wenigen Tagen so schoͤne franzoͤsische Reiterei unter den
General Francesky gelitten, und schon uͤber 3 hundert
Mann verloren, welche groͤßtentheils auf dem Wege
nach entfernten Krankenhaͤusern, im allgemeinen Elend
umgekommen waren. Vor allem aber wuͤthete die gif-
tige Seuche in den Reihen der bayerischen Krieger. So
zählte das #te leichte Bataillon Hertling, dasselbe, wel-
ches beim Ausmarsche aus den Friedens-Quartieren 800
Mann stark gewesen war, nur noch 38 Mann unterm
Gewehr; das ate Linienregiment, beim Ausmarsch aus
Bapern 1015 Mann stiark, jetzt (am 25. November)
noch 85 Feuergewehre 2c.
Geschreckt durch diesen Anblick, und um nicht sein
kleines Heer gänzlicher Vernichtung hinzugeben, zog
Wrede vor, in der Stellung bei Dokozitzy so lange
zu verharren, bis er durch entscheidende Befehle oder
Umstände bewogen werden würde, seine Truppen in ei-
nen ehrenvollen Kampf zu führen. Er ließ sie bei und
in Dokzzitzy in ausgedehntere Quartiere verlegen, und
für ihre Verpflegung und Sicherheit möglichst sorgen.
Den französischen Befehlshabern der entfernteren Puncte
Witzy und Gloubokoe wurde die Wichtigkeit der ihrem
Schutze anvertrauten Verbindungen empfohlen; fort-
geseht, aber immer vergeblich, Kundschafter ausgesandt,
Verbindung mit den Marschällen Victor und Qudi-
not, oder mit dem Heere Napoleons zu suchen, von
welchem auch der Herzog von Bassano seit geraumer
Zeit nicht das Mindeste in Erfahrung gebracht hatte.
Dicser Zustand der Ungewißheit und zwangsvollen
Unthätigkeit dauerte bis zum 20. Novembers. An die-
sem Tag kam einer von den Boten zurück, die in's kai-