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aus allen Waffengattungen zusammengesetzt, auf den
Höhen hinter Wileika zum Nückhalt. Bald aber (etwa
4 Uhr Nachmittags) zeigte auch der Feind starke Abthei-
lungen Fußvolks und eine Geschützmasse, welche dem
Fußvolke des Generals Wrede einigen Verlust verur-
sachte. Bayern, Westphalen und Darmstädter wetteifer-
ten unter den Augen ihres gemeinschaftlichen Anführers,
um den Ruhm kaltblutiger und fester Vertheidigung,
nachdrücklich untersttzt durch die baperischen Batterien
Gravenreuth und Gotthard. So ward die Stel-
lung bis zur angebrochenen Nacht behauptet (es war 60
Uhr Abends), dann noch die Bewegung gegen Narocz
gemacht und vollendet (bis 11 Uhr Abends), ohne vom
Feinde beunruhiget zu werden. Oie linke Seite der
Marschcolonnen war durch Absendung des bayerischen
Obersten Grafen Waldkirch mit der 1sten Brigade
des böten Heertheils gesichert. Waldkirch trieb die rus-
sischen Reiterhaufen zurück, welche schon Tags zuvor
uber Kourjenets gegen Narocz gekommen waren. Dann
bildete derselbe Oberste den Nachtrab. Um Mitternacht
zog gesammtes Kriegsvolk über das Narocz-Flüßchen.
Es wurde das Verbrennen aller dortigen Brücken befoh-
len. Die Kälte war so groß, daß viele Menschen und
Pferde während dieses Marsches tod liegen blieben.
Mittags am anderen Tag (8. Decembers) brach
General Graf Wrede nach Voistom auf, hinter diesem
Orte einen Uebergang über die Wilia zu finden. Nur
noch zwei Brücken führten zu jener Zeit über diesen Fluß.
Die eine war vor Smorghoni, die dem fliehenden napo-
leonischen Hauptheere, als Uebergangspunct diente.
General Wrede mußte diese vermeiden, damit seine
Soldaten nicht durch Beispiel und Schrecken ergriffen,