Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 283 — 
aus allen Waffengattungen zusammengesetzt, auf den 
Höhen hinter Wileika zum Nückhalt. Bald aber (etwa 
4 Uhr Nachmittags) zeigte auch der Feind starke Abthei- 
lungen Fußvolks und eine Geschützmasse, welche dem 
Fußvolke des Generals Wrede einigen Verlust verur- 
sachte. Bayern, Westphalen und Darmstädter wetteifer- 
ten unter den Augen ihres gemeinschaftlichen Anführers, 
um den Ruhm kaltblutiger und fester Vertheidigung, 
nachdrücklich untersttzt durch die baperischen Batterien 
Gravenreuth und Gotthard. So ward die Stel- 
lung bis zur angebrochenen Nacht behauptet (es war 60 
Uhr Abends), dann noch die Bewegung gegen Narocz 
gemacht und vollendet (bis 11 Uhr Abends), ohne vom 
Feinde beunruhiget zu werden. Oie linke Seite der 
Marschcolonnen war durch Absendung des bayerischen 
Obersten Grafen Waldkirch mit der 1sten Brigade 
des böten Heertheils gesichert. Waldkirch trieb die rus- 
sischen Reiterhaufen zurück, welche schon Tags zuvor 
uber Kourjenets gegen Narocz gekommen waren. Dann 
bildete derselbe Oberste den Nachtrab. Um Mitternacht 
zog gesammtes Kriegsvolk über das Narocz-Flüßchen. 
Es wurde das Verbrennen aller dortigen Brücken befoh- 
len. Die Kälte war so groß, daß viele Menschen und 
Pferde während dieses Marsches tod liegen blieben. 
Mittags am anderen Tag (8. Decembers) brach 
General Graf Wrede nach Voistom auf, hinter diesem 
Orte einen Uebergang über die Wilia zu finden. Nur 
noch zwei Brücken führten zu jener Zeit über diesen Fluß. 
Die eine war vor Smorghoni, die dem fliehenden napo- 
leonischen Hauptheere, als Uebergangspunct diente. 
General Wrede mußte diese vermeiden, damit seine 
Soldaten nicht durch Beispiel und Schrecken ergriffen,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.