Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 284 — 
eben so aufgeloͤßt wurden. Sobald dort das franzoͤsische 
Heer den Uebergang uͤber die Wilia vollendet hatte, 
ward die Bruͤcke bei Smorghoni abgebrochen. Jetzt blieb 
kein anderer Uebergangspunct mehr, als die entfernte 
Bruͤcke bei Michaeliszki. Aber auch auf diesen mußte 
Wrede verzichten, um mit dem gten franzoͤsischen Ar— 
meecorps in Verbindung zu bleiben und dessen linke 
Flanke zu decken, was seine Hauptbestimmung war. Er 
hatte jetzt nichts so sehr, als die Gefahr zu vermeiden, 
vereinzelt angegriffen und vernichtet zu werden. Da er 
auch bestimmte Meldungen erhielt, die leichte Reiterei 
des Feindes habe bereits Jodinski besetzt, sogar Par— 
theien uͤber die Wilia gegen Slobodka gesandt, ward sein 
Vorsatz fester, sich hinter Voistom einen Uebergangspunct 
zu waͤhlen. Er warf den Blick auf den Punct Danuszew. 
Hauptmann Volderndorff des General= Quartier- 
meistersstabes, dahin zur Untersuchung gesandt, berich- 
tete, daß weder Fähre, noch irgend ein Mittel eine 
Brücke zu schlagen weit und breit aufzufinden, dagegen 
in dortiger Gegend kein Mangel an Lebensmitteln zum 
augenblicklichen Unterhalt einer durchziehenden Menge 
sei. Der General rechnete auf die Macht des wachsenden 
Frostes und auf sein Glück. Er zog mit seinem Heer- 
theil nach Danuszew, von Kosaken-Abtheilungen bis 
Voistom begleitet, die seinen Marsch beobachteten. 
Schon ging der Fluß mit vielem Eis. Während der 
Nacht, in der nur die ausgestellten bayerischen Vorwach- 
ten von feindlichen leichten Reitern geneckt wurden, 
stieg die Kälte so sehr, daß des folgenden Tags (6. De— 
cembers) die Wilia fest zugefroren stand. Wäre dieß 
nicht geschehen, war der bayerische General ohnfehlbar 
mit seinem ganzen Heerhaufen verloren. Er würde vom
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.