die ihr Volk taͤglich in Waffen uͤbten, liessen demselben
wenig Musse, an Gegenwart und Zukunft zu denken.
Indessen war der Kaiser der Franzosen selbst in
Dreöden angekommen (160. Mai), wo er, in der Mirte
vieler huldigenden Fürsten, den Kdnig von Preußen
besonders durch Freundschaft auszeichnete, als wollt’ er
durch personliche Liebkosungen, dem gebeugten Monarche#n
das Unglück von dessen Staat vergessen machen. Seinen
Gesandten Lauriston in Petersburg beauftragte er, den
russischen Kaiser nochmals versdhnende Anträge zu thun.
Dieser aber war schon (28. April) in Wilna eingetroffen,
um seinem Heere nahe zu seyn, das an Menschen-
Zahl dem franzbsischen Heere weit unterlegen war, weil
in Finnland, in der Wallachei, und Moldan noch grosse
Massen entfernt standen)
*) Folgendes war die Aufstellung des russischen Heeres, damals
den Franzosen gegenüber:
Die Abtheilung des Generals Essen, Gouverneur von
Riga, vertheidigte Curland, den Lauf der Düna von
Riga bis Jacobsstadt, und lehnte sich als äußerster rechter
Flügel des Russen-Heeres an das Meer. General Graf
Barclai de Tolli befehligte den 6 Heeres-Theilen,
welcher die erste West-Armee, bestimmt zur Vertheidigung des
Niemen von Jürbak bis Grodno, bildete. Wittgenstein
aus seinem Haupt-Gelager Szawle befehligte das tte 50,000
Mann starke Corps. Generallieutenant Baggawont gebot
dem 2ten zwischen Wilkowirz und Wilna aufgestellten
25,000 Mann starken Heeres-Theil. An der Spite des
vorwärts Wilna zwischen Trocki und Cida aufgestellten
25,000 Mann starken Heeres-Theil, stand Generallieutenant
Tutschkow. Der éäte Heeres-Theil, 20,000 Mann
stark, befehligte Generallieutenant Schuwalow in der
Stellung von Novi-Trocki. Der öte, aus dem Fusßvolk