Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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lich auch bei Ucholoda die Bereczina überschritten, wo- 
hin anders konnte dann Napoleon, als nach Minzsk, 
das von den Russen ebenfalls besetzt war. 
In dieser Ungewißheit mochte der französische Kai= 
ser schwanken, als er die bestimmtesten Meldungen 
vom Marschall Victor empfing, daß derselbe auf seis 
nem Marsche zur Vereinigung mit dem französischen 
Hauptheer, vom General Wittgenstein verfolgt 
werde. Wittgenstein war von Czasniki über Cze- 
reia, Cholopeniczi gezogen und hatte daher seine Ver- 
einigung mit dem Admiral Tschitschagof noch nicht 
gemacht. Als aber Napoleon ferner von ausgesand- 
ten Streifpartheien erfuhr, Admiral Tschitschagof 
habe, statt seine gesammten Streitkräfte bei Borissow 
zusammenzuhalten, sie theils bei Borissow, theils bei 
Zembin, theils abwärts an der Bereczina bei Uszacz 
und Nieder-Bereczino zersplittert aufgestellt, ja habe 
selbst eine bedeutende Anzabl Reiterei unter General 
Orurk seitwärts gegen Sebaszewiczi entsandt, hielt er 
sich und die Ueberbleibsel seines Heeres gerettet. Er 
beschloß unvorzüglich den Fluß-Uebergang bei Weselewo 
ins Werk zu setzen, aber dem Feinde durch Scheinbewe- 
gungen gegen Borissow die wahre Absicht zu verbergen. 
Den Uebergang bei Weselewo, wo auch einst schon der 
schwedische König Carl der Zwölfte die Bereczina über- 
schritten hatte (1708), begünstigten Anhöhen, welche 
das linke Ufer beherrschen. Aber auch nach dem Ueber- 
gang war die Gefahr nicht besiegt. Es mußte noch mit 
Hülfe eines sehr schmalen Dammes der am rechten Ufer 
liegende Morast überwandert werden. 
Das napoleonische Heer, besonders nach der Verei- 
nigung mit dem Marschall Oudinot, der noch ehe er 
Befehl
	        
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