Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Befehl erhalten hatte, im Treffen bei Borissow siegreich 
gewesen war, und darauf in Vereinigung mit dem her— 
beigezogenen Armeecorps des Herzogs von Belluno, 
mochte wieder an 70 tausend Mann stark seyn, von wel- 
chen 32 tausend fähig waren, einem auch überlegenen Geg- 
ner Kampf zu bieten. Die Russen am jenseitigen Ufer 
standen in schwächerer Zahl da. Denn weil Tschitscha- 
gof vom Oberfeldherrn Kutusow Befehl hatte, sich dem 
Puncte Bereczino zu nähern und vorzüglich die Umgegend 
von Pogost zu beobachten, Napoleon wahrscheinlich 
seinen Rückzug über Minsk nehmen wolle, so dehnte sich 
Tschitschagof rechts zu sehr aus. ) Um aber den 
Punct Borissow nicht zu sehr zu entblößen, war er, nur 
mit einer Division (Woina), nach Szabaszewicze ge- 
gangen. ODieß geschah am 26. Novembers, während 
Napoleon schon am 25ten sein Heer bei Borissow sam- 
melte, zahlreiches Geschütz aufführen ließ und durch An- 
stalten mancher Art, durch Truppenbewegungen längs dem 
Fluß-Ufer, glauben machte, er wolle da seinen Ueber- 
gang ausführen. Alles dieß, selbst die am 23. wieder 
eingetretene heftige Kälte schien das Vorhaben, beim 
Dorfe Wesselewo Brücken zu schlagen, zu begünstigen. 
In der Nacht vom 25. zum 26. Novembers, brach 
der Herzog von Reggio mit dem 2ten Heertheil und 
voran die polnische ODivision Dombrowky, von Voris= 
sow gegen Wesselewo auf. In der Morgenfruhe (26. No- 
*) Mehrere Schriftsteller behaupten, Tschitschagof habe 
diesen Befehl wirklich erhalten; UAndere hinwiederum bezwei- 
feln es und legen die Verminderung der russischen Truppen 
zu jener Zeit in der Stellung von Borissow, als lediglich 
dem Admiral Tschitschagof zur Last. 
III. otes Buch. 10
	        
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