Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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zweiflung anfiel und so durch den Wald über Brilowa ge- 
gen Borissow trieb. Marschall Oudinot stellte darauf 
sein Kriegsvolk bei Brilowa, denn er vermuthete, Admi- 
ral Tschitschagof werde bald seinen Bedringten zu 
Hülfe eilen. In jenem Gefecht, welches beiden Theilen 
mehrere hundert Menschen gekostet hatte, war auch der 
polnische General Dombrowsky verwundet worden. 
Nach dem Gefecht führte Napoleon persdulich seine 
Garden über den Fluß und stellte sie nicht sehr weit von 
den Brücken auf eine Höhe. Es folgten ihm der öte und 
5te Heertheill, um die bei Brilowa Stehenden , wenn 
Noth eintrete, zu unterstützen. Fort und fort und wäh- 
rend der ganzen Nacht (von 26. zum 27. Novembers) 
zog eine unübersehbare bewaffnete und unbewaffnete 
Menge über die Brücken, um das rechte Bereczina= Ufer 
zu erreichen, und dem nachrückenden russischen Heere zu 
entfliehen. Es brach der Tag (27. Novembers) an, und 
immer noch war eine ungeheuere Menge Menschen, Ge- 
päck, Geschütz, auf dem jenseitigen Ufer. Denn die aus 
schlechten Material zusammengesetzten Brücken bedurften 
bftere Ansbesserungen. 
Marschall Bictor hatte den Auftrag, den Ueber- 
gang der unzählbaren Menge und Fuhrwerke zu schützen 
und war daher an diesem Morgen, mit Ausnahme der 
Division Parronneaur, von Borissow hergeeilt. Die 
Division Partonneaux hatte Befehl, erst um 0 Uhr 
Abends von Borissow aufzubrechen, und sich mit dem oten 
Heerestheil wieder bei Wesselewo zu vereinigen. General 
Partonneaux aber verfehlte den Weg, und pldtzlich 
befand er sich in der Mitte der Russen unter Wittgen- 
stein und Platow. Er gerieth nebst mehreren Ande- 
ren in russische Kriegsgefangenschaft. Die ihm in einiger 
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