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zweiflung anfiel und so durch den Wald über Brilowa ge-
gen Borissow trieb. Marschall Oudinot stellte darauf
sein Kriegsvolk bei Brilowa, denn er vermuthete, Admi-
ral Tschitschagof werde bald seinen Bedringten zu
Hülfe eilen. In jenem Gefecht, welches beiden Theilen
mehrere hundert Menschen gekostet hatte, war auch der
polnische General Dombrowsky verwundet worden.
Nach dem Gefecht führte Napoleon persdulich seine
Garden über den Fluß und stellte sie nicht sehr weit von
den Brücken auf eine Höhe. Es folgten ihm der öte und
5te Heertheill, um die bei Brilowa Stehenden , wenn
Noth eintrete, zu unterstützen. Fort und fort und wäh-
rend der ganzen Nacht (von 26. zum 27. Novembers)
zog eine unübersehbare bewaffnete und unbewaffnete
Menge über die Brücken, um das rechte Bereczina= Ufer
zu erreichen, und dem nachrückenden russischen Heere zu
entfliehen. Es brach der Tag (27. Novembers) an, und
immer noch war eine ungeheuere Menge Menschen, Ge-
päck, Geschütz, auf dem jenseitigen Ufer. Denn die aus
schlechten Material zusammengesetzten Brücken bedurften
bftere Ansbesserungen.
Marschall Bictor hatte den Auftrag, den Ueber-
gang der unzählbaren Menge und Fuhrwerke zu schützen
und war daher an diesem Morgen, mit Ausnahme der
Division Parronneaur, von Borissow hergeeilt. Die
Division Partonneaux hatte Befehl, erst um 0 Uhr
Abends von Borissow aufzubrechen, und sich mit dem oten
Heerestheil wieder bei Wesselewo zu vereinigen. General
Partonneaux aber verfehlte den Weg, und pldtzlich
befand er sich in der Mitte der Russen unter Wittgen-
stein und Platow. Er gerieth nebst mehreren Ande-
ren in russische Kriegsgefangenschaft. Die ihm in einiger
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