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Rechnet man hiezu noch einige wohlbewaffnete Maͤnner
der alten franzoͤsischen Garde, welche freiwillig und um
ihren alten Ruhm zu behaupten, in Reih und Glied getre-
ten waren, und in Verein mit einigen hundert Reitern
und einigen Stücken Geschützes, gleichsam den Nachtrab
der fliehenden Franzosen bildeten; ferner die wenigen aus
Rußland entkommenen Deutsche, Italiener rc. so war
dieß Alles, was noch von einer Armee vorhanden war, die
vor wenigen Monaten, bei 400 tausend Mann stark, mit
mehr als tausende Stücken Geschütz, den Niemen über-
schritten hatte. Ueber 100 tausend Mann, worunter et-
wa 50 Generale, befanden sich in Gefangenschaft.
Murat, in Kdnigsberg angekommen, wollte keine
Zeit verlieren, die traurigen Heertrümmer wieder in ein
Ganzes zu verbinden, ehe der Feind dieß unmbglich machte.
Er wies den Ueberbleibseln des 1ten Heertheils in Thorn,
jedoch dessen Reiterei in Stettin, den Sammelplatz an;
den Ueberbleibseln des 2ten Heertheils in Marienburg,
dessen Reiterei in Küstrin und Frankfurt an der Oder.
Das Fußvolk des 5ten Armeecorps sollte nach Brauns-
berg, dessen Reiterei nach Braunsberg, Küstrin und Frank-
furt an der Oder ziehen. Die Reste des Aten Heertheils
mussten nach Marienwerder, dessen Reiterei nach Glogau;
das Fußvolk des 5ten Heertheils (die Polen) nach War-
schau; das öte Armeecorps stellte sich, wie oben gesagt
bei Plozk. Der 7te Heertheil (die Sachsen rc.) und das
österreichische Heer sich vorwärts Warschan; der gte Heer-
theil (Westphalen) in Posen, dessen Reiterei in Magde-
burg; die Würtemberger in Posen, deren Reiterei sich in
Glogau aufstellen. Dem dOten Heertheil wurde Danzig,
dessen Reiterei Stettin als Sammelplätze angewiesen.
Das 10te Armeecorps sollte Tilsit behaupten. Das Haupt-