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gelager des Koͤnigs von Neapel, dann der Sammelplatz
der kaiserlichen Garden war Koͤnigsberg.
Dagegen hatte das russische Heer zu jener Zeit fol—
gende Stellung:
Das russisch-kaiserliche Hauptgelager befand sich mit
dem 2ten, öten, 5ten und 7ten Heertheil Fußvolks und
dem iten, 5ten, Aten und 5ten Reitercorps in und um
Wilna. Das ite Armeccorps (jetzt unter Wittgen-
ste in), näherte sich mit der Division Steinheil
und der aus Riga hervorgebrochene Heertheil, dem Puncte
Tilsit. Der #te, Ote und gte Heertheil lagerte unter den
Befehlen des Generals Tormassow, von Willkomirz
bis Lida. Das Moldauheer unter Tschitschagof stand
vorwärts Kalwary, in seiner Stirnseite durch Plato w's
Kosaken, linker Hand durch den General Korf gedeckt.
Letzterer hatte Abtheilungen nach Bialistok entsendet. Er
selbst hielt mit einem Reitercorps Grodno besetzt. Fort-
während war das rechte Bug-Ufer, und zwar die Umge-
gend von Drogiczin, von dem Volhynischen Heere besetzt.
So war die Lage der Dinge und so mag der Kdnig
von Neapel die Hoffnung genähret haben, er werde
wenigstens den Memel-Strom so lange behaupten kdn-
nen, bis die verschiedenen Divisionen des großen franzö-
sischen Heers, wieder vollzählig Spitze bieten könnten.
Dieser Glaube gründete sich auf die Berechnung der Stärke
des Macdonaldischen Heertheils, welcher seinen
Rückweg aus Kurland begonnen hatte. Oan rechnete
Murat auch auf Mitwirkung des dfters siegreich aus
dem Kampfe gezogenen dsterreichischen Heeres unter dem
Fürsten Schwarzenberg, so wie auf das 'ie Armee-
corps unter Regnier. Zu allem dem noch die von
Frankreich heranziehenden Ergänzungen, die verschiedenen
fran=