Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

aber dadurch der linke franzoͤsische Fluͤgel entbloͤßt ward, 
konnten nun auch die einzelnen Theile der napoleonischen 
Armee nicht laͤnger die bisherige Stellung festhalten. 
Das Hauptgelager des Koͤniges Joachim Murat, ward 
nach Posen verlegt. 
An eben dem Tag, an welchem Wilna von den Fran— 
zosen verlassen worden, hatte das österreichische Heer in 
Slonim seine Vereinigung mit der Division Frimont 
bewerkstelligt. Das 7te Armeecorps unter Regnier 
dagegen, war bis Razanna und Kossow gedrungen, als 
der dsterreichische Feldherr die Nachricht von der Räu- 
mung Wilna's und dem Rückzuge des großen französt- 
schen Heeres empfing. Auch Fürst Schwarzenberg 
beschloß nun seinen Rückzug zu machen. Er begam (13. 
Decembers) sogleich seine Bewegung gegen Bialistok, und 
hier (am 21. Oecembers), noch auf russischem Gebier, 
brach er auf und nahm (31. Decembers) die Stellung 
zwischen der Narew und dem Bug, seine Rechte an Broki, 
Regimente zugetheilten zwei bayerischen Kanonen durch den 
Artillerielieutenant Escher trefflich bedient wurden. Nach 
ruhmvoller Vertheidigung ward dann von einer Stellung in 
die andere kämpfend gen Königsberg zurückgewichen. Fer- 
ner vertheidigten sich die Bayern (am 5. Jänner) noch 
ruhmvoll in den Vorstädten Königsbergs, (am 5. Jännerê) 
bei Brandenburg. Während letzteren Gefechtes zählte das 
Regiment an 50 — 40 Verwundete, unter ihnen die Lieute- 
nants Schnizlein, und Burkhard. Und noch am 10. und 
11. Tänner schlugen die Bayern die wiederholten Angriffe 
der sie fort und fort verfolgenden feindlichen leichten Reiter- 
haufen und deren Geschützes mit großer Tapferkeit zurück, 
ihren Anführer Buttler und allen Officieren Ruhm 
bringend.
	        
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