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auf 3,000 Mann bestimmt war, unter dem Generalma-
jor Freiherrn von Zollern nach dem schlecht befestigten
Puncte Thorn abschicken, weil Marschall Davoust ein-
sah,diese Festung könne nicht lange einem ernsten An-
griffe widerstehen. Daher bot er Alles auf, seine Fran-
zosen vor gewisser Gefangenschaft oder gänzlichem Unter-
gang zu bewahren, und die Bayern mußten nach Thorn,
um die Franzosen unter Davoust in der schlecht befe-
stigten Stadt abzulbsen, und in Verein mit dem (am
11. Jänners) unter dem Obersten Theobald nach Thorn
abgegangenen aten leichten Bataillon (281 Mann stark)
die Besatzung des Platzes zu bilden.
Mit Umsicht und Tapferkeit hatte Wrede bisher
die Bayern von den Ufern der Düng bis an die Weichsel
geführt; mit ungemeiner Thätigkeit bei Plozk aus den
Trümmern seiner Schlachthaufen ein neues Ganze her-
vortreten lassen. Er hatte es mit Ergebung ertragen,
daß der franzdsische Marschall St. Cyr, der seit länge-
rer Zeit vom Heere entfernt gewesen war, wiederum den
Oberbefehl übernahm, den er in Tagen der Gefahr dem
Heerführer der Bayern überlassen hatte. Als aber Wrede
am 16. Jänner eine ganze Brigade seines kleinen Corps
nach Thorn senden mußte, fühlte er wohl, sein Streben
sey unnutz, die baperischen Streitkräfte wieder auf einen
achtungswerthen Fuß zu bringen. Wie General Zoller
von Plozk abgezogen war, ließ Wrede auch den übri-
gen Theil der Bayern (die 1te Infanterie-Brigade, das
Chevaurlegersregiment und das Geschütz) von Plozk über
die zugefrorne Weichsel (18. Jänners), über Gostinin,
Kutno, Krasniewice, Klodawa, Osoizin, Saldno, Linewo,
Wielezin nach Gnesen rücken, wo das Ganze (26. Jän-
ners) eintraf. Er selbst aber eilte für seine Person nach