Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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berg, welches so wie Inowraclaw und Fordon, von rus- 
sischen leichten Truppen besetzt war. Wrede zog noch 
die hochstbedürftige Munition aus Thorn an sich, ver- 
legte das bayerische Hauptdepot nach Gbrlitz, schickte sein 
gesammtes Geschütz, mit Ausnahme einer Batterie, nach 
Glogau zuruück und bemühte sich das Schicksal der ge- 
fangenen bayerischen Offiziere durch abermalige Geldsen- 
dungen an die verschiedenen russischen Oberbefehlshaber 
zu erleichtern; dann übertrug er (7. Februars) dem 
General Grafen Joseph Rechberg den Oberbefehl und 
ging nach Bayern zurück, seine Gesundheit herzustellen. 
Während dessen hatte Kaiser Alexander den ent- 
scheidenden Entschluß gefaßt, nicht, wie anfänglich ver- 
muthet ward, an der Weichsel stehen zu bleiben, son- 
dern diesen Fluß mit seiner ganzen Macht zu überschrei- 
ten und gegen die Elbe und Oder vorzudringen. Zwar 
noch lagen die festen Puncte Danzig, Thorn, Zamozk, 
Modlin, in der Franzosen Gewalt, doch hatten sich im 
Gegensatz dessen die staatsthümlichen Verhältnisse Deutsch- 
lands plbtzlich ganz anders gestaltet. Dem Beherrscher 
Rußlands mußten bald mächtige Bundesgenossen zur 
Seite stehen, vor Allem das bewegte Preußen, dessen 
Lage, durch orks kühnes Beginnen Kusserst gefährlich 
geworden, nur durch enge Verbindung mit Rußland vor- 
theilhaft ändern konnte. Weil aber der König von 
Preußen seine wahre Absicht nur dann erklären konnte, 
wenn Rußlands Heere über die Weichsel gegangen, die 
franzdsischen aber über die Oder und Elbe zurückgetrie- 
ben seyn würden, mußte vorgedrungen werden. Doch 
geschah das Vorrücken des russischen Hauptheeres nach 
der Weichsel nur laugsom. Daher gewannen die Fran- 
zosen wirklich Zeit, ihre verlornen Kräfte zu ergänzen.
	        
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