Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Pflege der Verwundeten vor. Alles was den Menschen 
sonst werth und lieb seyn konnte, ward über das Va- 
terland vergessen. Der Kuig von Preußen hatte 
während dessen geheime Unterhandlungen mit Rußlands 
Kaiser gepflogen. Zum Beweise der treuen Freundschaft 
des Letztern war den Preußen (I7. Februars) die bereits 
eroberte Festung Pillau zurückgegeben worden, und am 
28. Februar ward zu Kalisch das Bündniß zwischen 
Friedrich Wilhelm und Alerander abgeschlossen. 
Am 15. März besiegelten beyde Herrscher durch persön- 
liche Zusammenkunft den abgeschlossenen Bund und hier 
erhielt der Vorsatz unerschütterliche Festigkeit, nur dann 
das Schwert in die Scheide zu stecken, wenn ganz 
Deutschland vom Joch der Auöländer befreiet sey. Kaum 
waren aber die beyden Monarchen in die Hauptstadt 
Schlesiens eingezogen, erklärte Friedrich Wilhelm 
seinem Volke, was biöher geschehen war, was nun ge- 
schehen müsse, um das große Unternehmen zu vollenden. 
Sein Zuruf entflammte das Heer. Schon war der Or- 
den des eisernen Kreuzes gestiftet, das Verdienst in den 
Tagen des heiligen Krieges zu ehren. Landwehren wur- 
den zum Schutz für Haus und Hof, Weib und Kind 
geschaffen. Das ganze preußische Volk erhob sich, nicht 
allein für eigene Freiheit und Selbstständigkeit, sondern 
für die des übrigen Europa's. Der Gesandte Frankreichs 
verließ das Hoflager Friedrich Wilhelms; die preu- 
Hischen Heertheile zogen unter Blücher, Dork und 
Bülow aus Schleslen, Pommern, Preußen, nach der 
Oder und Elbe. Schon drei Monate nach angehobenen 
Rüstungen (im April) konnten die schon ins Feld gerück- 
ten Truppen, die zum Einschließen der Festungen bestimm- 
ten, und die in den acht bewaffneten festen Plätzen des
	        
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