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waͤhrend sie den Dienst einer vollstaͤndigen Division leisten
mußten. *) Rechberg hatte die aͤußerst schlechte Stellung
vor Crossen nach allen Richtungen hin zu bewachen,
mußte auf der Oder alle Fahrzeuge bis Frankfurt, durch
ausgesandte Truppen zerstbren lassen, und überdieß die
gereitzte Volkömenge, so wie die in zahllosen Haufen zum
preußischen Heere ziehenden Freiwilligen im Zaum halten.
In der Nacht vom 20. zum 21. Februar, wurde auf be-
stimmten Befehl des Prinzen Eugen (aus Frankfurt
vom 10. Februars) die Oderbrücke bei Crossen abgetragen,
jedoch nur soweit es zum Schutze vor schnellem Ueberfall
nothwendig war. General Gerard aber mußte mit sei-
ner Dioision von Frankfurt an der Oder gegen Lübben zu-
rückweichen (25. Februars), weil schon zahlreiche Hau--
fen leichter Reiterei des Feindes auf dem linken Oder-Ufer
herumschweiften, sogar über die Spree setzten und die
Verbindungen der franzbsischen Truppen-Abtheilungen
mit dem Hauptgelager und unter sich storten. Darum
ließ Prinz Eugen endlich auch den General Rechberg
von Crossen, wo das Austreten der Oder beinahe alle
Verbindungen desselben abgebrochen hatte, nach Guben
zurückgehen, und weitere Befehle vom General Regnier,
Befehlshaber des vten Heertheils, nehmen. Dieser da-
mals, wie schon erzählt ist, bei Rothenburg. Rechberg,
der mit seinen Bapern (27. Februars) in Guben eintraf,
fand auch hier schon, seiner schwachen Vopostenkette ge-
genüber, Kosaken.
Der Vicekönig von Italien mußte aber auch die
Behauptung der Spree aufgeben, als (am 2. März) der
*) Die Division Rechberg hatte zu jener Zeit 55 Officiere,
1455 Gemeine in den Krankenhäusern.