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schon mächtig durch seine vortrefflichen neuen Einrich-
tungen. Nur vereint mit dem preußischen Heere ver-
mochten Rußlands Heere, die während des letzten Feld-
zuges so bedeutenden Verlust erlitten hatten, die Elbe
zu überschreiten. Ohne Preußens Willen blieb Deutsch-
land ungerettet; Napoleonc Divisionen hätten die Elbe
so lange behauptet, bis sie nach empfangenen Verstär-
kungen auf's Neue an die Weichsel vorgerückt wären,
Rußland an seinen eigenen Grenzen zu bekämpfen.
Geschreckt durch die Annäherung mehrerer Kosaken-
haufen unter dem Obersten Prendl und Rittmeister
Orlov, welche als Vorläufer den russischen Heeren
voranzogen, befahl General Regnier in Dreöden,
daß alle auf dem rechten Elbeufer stehenden Abtheilungen
an das Linke zurückgezogen werden sollten. General
Rechberg in Meissen bekam Auftrag, die dortige Brücke
zu zerstdren. Er begnügte sich einsweilen jedoch nur
Voranstalten zu treffen, um wo modglich, dies schone
Brückenwerk den sächsischen Landen zu erhalten.
Als Prinz Eugen dem Marschall Davoust die
oberste Leitung aller Elb-Vertheidigungs-Anstalten über-
tragen hatte, wurden auch die Bapyern bei Meissen dessen
Befehlen untergeordnet. Davoust selbst kam (11. März)
an der Spitze seines etwa 10,000 Mann starken Heer-
theils nebst etwa 30 Stücken Geschütz nach Meissen, um
persdnlich über die Ausführung seiner Befehle zu wachen.
Vor Allem gebot er auf das nachdrücklichste die Zer-
sidrung der Brücke. Sie wurde, trotz aller Gegenvor-
stellungen (in der Nacht vom 12. zum 15. März) durch
den baperischen Ingenieur-Oberlieutenant Schmauß
verbrannt. Dann nahm General Rechberg auf ausdrück-
lichen Befehl Davousts (15. März) folgende, für die
Schwäche