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Schwäche seines Corps außerordentlich ausgedehnte Stel-
lung, während der Punct Meissen durch 200 Franzosen
und, die Trümmer der Brücke, durch aufgefahrenes
Geschütz vertheidiget wurden.
Eine Abtheilung von 200 Mann Fusvolks und 2 Ka-
nonen mußte gerade über von Mühlberg das Dorf Groß-
Statits, die dortige alte Ueberfahrt zu beobachten. Die
Ueberfahrt bei Belgern, ward der Bewachung von 150 Mann
Fußvolks Ubergeben, welche die Verbindung mit Torgau
unterhielten. Riessa war von 100 Mann Bayern besetzt.
Der übrige Theil der bayerischen Division war nebst dem
General Rechberg in Strehla eingelagert, dem Gan-
zen angekündiget, daß das linke Elbufer um so stand-
hafter vertheidigt werden sollte, als zahlreiche neugebil-
dete franzbsische Heere bald zu nachdrücklicherem Schutz
eintreffen würden.
Die dem General Rechberg untergeordneten bayeri-
schen Chevaurlegers mußten auf Befehl Davousts nach
Dresden abziehen, um dort zu Bewachung des Elbüber=
ganges verwendet zu werden. Doch blieben zur Verbin-
dung zwischen Torgau und Dresden, kleine Reiterposten
längs dem linken Elbufer aufgestellt.
Immer schwächer an Zahl wurden die Bayern. Täg-
lich erkrankten 30 bis 50 Mann, und in der Mitte des
März-Monates zählte die sogenannte bayerische Oivision
kaum tausend Bajonette in ihren Reihen, neben einer
unverhältnißmäßig großen Zahl von Officieren. Diese
Division hatte folglich kaum noch die Stärke eines voll-
ständigen Bataillons und doch erhielt sie fortwährend die
Lösung von Aufgaben, welcher nur eine vollzählige Di-
vision gewachsen war. Seit der Vicekbdnig von JIta-
lien die Ufer der Weichsel verlassen hatte, war es wie-
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