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Rhein und von allen Seiten des franzoͤsischen Reichs und
der mit ihm verbünderen Staaten hinzueilenden Streit-
kräfte ihre Bestimmung erreicht hatten. Um aber dieß
zu bewerkstelligen, suchte Eugen seinen Gegner über
die wahre Absicht zu täuschen, den preußischen Staat mit
einer Angriffs-Bewegung gegen Berlin zu bedrohen, und
den Feind zu verhindern, auf andern Puncten mit überle-
genen Kräften den Elbstrom zu überschreiten. Dieß wa-
ren die Gründe, die den Prinzen bewogen, seine anfäng-
lich an der Mittel-Elbe genommene Stellung für kurze
Zeit zu verlassen, obgleich sie in ihrer Stirnseite durch
die Elbe, in ihrer rechten Flanke durch die untere Saale,
in ihrem Rücken durch den Harz gedeckt war, während
ihre linke Flanke künstlich gesichert, durch Uebergänge bei
Magdeburg auf das rechte Elb-Ufer geschützt werden
konnte.
Schon vom 23. März angerechnet, wurden in Mag-
deburg selbst große Anstalten zu einer allgemeinen Angriffs-
Bewegung und zu einem erneuerten Elb-Uebergang ge-
macht; Brücken bei den sogenannten Klus -Dämmen, so
wie auch Schiffbrücken bei der Neustadt, bei dem Dorfe
Groß-Schbnebek geschlagen, und der Ankündigung Nach-
druck gegeben, das Heer werde aufs Neue vorzudringen
suchen. Schon hatte sich ein Theil der Streitkräfte Eu-
gens auf dem rechten Elb-Ufer zwischen Nedlitz und
Vehlitz, hinter dem Ehla-Flüßchen aufgestellt.
Das russisch= preußische Heer unter Wittgenstein
war (26. März) folgendermassen gelagert:
Eine Abtheilung des Vortrabs beobachtete die Fe-
stung Wittemberg, deren Vertheidiger jedem entehrenden
Antrage, selbst einer heftigen Beschießung, widerstan-
den hatten. Der eigentliche Vortrab unter General