Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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die jetzt unter dem Hauptmann Schrott stand. Als 
aber Major Graf Seiboltsdorf noch in der Nacht 
(von 8. zum 9. Aprils) mit seinem ganzen Bataillon zur 
Unterstützung und zum Schutze des Saale-Uebergangs bei 
Rothenburg vorgerückt war, fand er die Russen schon 
wieder auf das rechte Ufer zurückgegangen, und deren 
Arbeiten zu Wiederherstellung der Brücke eingestellt. Bald 
aber bekam Seiboltsdorf Nachricht, daß die Russen 
eine Stunde unterwärts Rothenburg Versuch machen zu 
wollen schienen, über die Elbe zu gehen. Dieß konnte 
ihnen aber nicht Ernst sein, weil ihre Haupt-Abtheilun= 
gen noch zwischen der Elbe und Saale zurück waren. 
Nur Uebergangs-Versuche waren es, von einzelnen klei- 
neu Partheien, und sobald nur Seiboltsdorf mit der 
baperischen Compagnie Winter am Ufer erschien, mach- 
ten sich die wenigen Russen, welche so eben mit Kähnen 
übergesetzt waren, schnell wieder ans andere Ufer zurück. 
Nur in ziemlicher Entfernung kämpften beide Theile noch 
mitelnander (bis 10 Uhr Morgens 10. Aprils) und nur 
wenige Verwundete von beiden Seiten waren die Folge 
des heftigen und anhaltenden Flintenfeuers. Mit diesem 
Gefecht horte zugleich der thärige Antheil auf, welchen 
die Division Rechberg bisher an den Kriegs-Ereignis- 
sen genommen hatte. Dern folgendes Tages (10. Aprils) 
gestattete Prinz Eugen, daß jene Trümmer des baperi- 
schen Heers, jetzt noch 1052 Feuer-Gewehre und 185 
Pferde stark, in ihr Vaterland zurückkehren durften. 
Schon bildete sich dort ein neues Armeecorps an den nbrd- 
lichen Grenzen des bayerischen Königreichs unter dem Ge- 
nerallieutenant von Raglowich, zu welchem erfahrene 
Officiere ndthig wurden.
	        
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