— 376 —
die jetzt unter dem Hauptmann Schrott stand. Als
aber Major Graf Seiboltsdorf noch in der Nacht
(von 8. zum 9. Aprils) mit seinem ganzen Bataillon zur
Unterstützung und zum Schutze des Saale-Uebergangs bei
Rothenburg vorgerückt war, fand er die Russen schon
wieder auf das rechte Ufer zurückgegangen, und deren
Arbeiten zu Wiederherstellung der Brücke eingestellt. Bald
aber bekam Seiboltsdorf Nachricht, daß die Russen
eine Stunde unterwärts Rothenburg Versuch machen zu
wollen schienen, über die Elbe zu gehen. Dieß konnte
ihnen aber nicht Ernst sein, weil ihre Haupt-Abtheilun=
gen noch zwischen der Elbe und Saale zurück waren.
Nur Uebergangs-Versuche waren es, von einzelnen klei-
neu Partheien, und sobald nur Seiboltsdorf mit der
baperischen Compagnie Winter am Ufer erschien, mach-
ten sich die wenigen Russen, welche so eben mit Kähnen
übergesetzt waren, schnell wieder ans andere Ufer zurück.
Nur in ziemlicher Entfernung kämpften beide Theile noch
mitelnander (bis 10 Uhr Morgens 10. Aprils) und nur
wenige Verwundete von beiden Seiten waren die Folge
des heftigen und anhaltenden Flintenfeuers. Mit diesem
Gefecht horte zugleich der thärige Antheil auf, welchen
die Division Rechberg bisher an den Kriegs-Ereignis-
sen genommen hatte. Dern folgendes Tages (10. Aprils)
gestattete Prinz Eugen, daß jene Trümmer des baperi-
schen Heers, jetzt noch 1052 Feuer-Gewehre und 185
Pferde stark, in ihr Vaterland zurückkehren durften.
Schon bildete sich dort ein neues Armeecorps an den nbrd-
lichen Grenzen des bayerischen Königreichs unter dem Ge-
nerallieutenant von Raglowich, zu welchem erfahrene
Officiere ndthig wurden.