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Ehe wir von der Heimkehr des Rechbergischen
Corps nach Bayern sprechen, müssen wir noch kurz das
Geschick der Länder an der niedern Elbe aus jener Zeit
andeuten, als der franzbsische General Morand mit
seiner Divisson Schwedisch= Pommern verließ.
Dort hatten Anfang Märzes die Franzosen und ihre
Verbundeten noch Hamburg, Bremen, Lübek und die
umliegende Gegend besetzt. Allenthalben aber in der gan-
zen franzbsischen 32ten Militär-Division außerte sich schon
jener Geist der Widersetzlichkeit und des Aufruhrs im
Volk, welcher durch das Beispiel Preußens, durch das
Vorrücken der russischen Heere, durch Aufruf aller Art,
vorzüglich aber durch die gewaltsamen Maßregeln der
franzöôsischen Regierung selbst, hervorgerufen seyn mochte.
Da sah man schon zu Anfang des Jahres 1313 die Be-
wohner des Großherzogthums Berg widerspenstig gegen
neue Recruten-Aushebungen. Eben so in der Grafschaft
Bentheim; so in der Gegend von Bremerlohe, so in
Dusseldorf, im Oldenburgischen, endlich (253. Februars)
zu Hamburg. Zwar wurde der Tumult in Hamburg,
mit Hülfe der Bürger selbst, bald gestillt, doch die innere
Gährung niemals erstickt. Das wußte man im russischen
Hauptgelager und Kaiser Alerander schien kaum den
Augenblick erwarten zu kdnnen, den unglücklichen Bewoh-
nern der Länder am Elbe-Strom Hulfe zu bringen.
Einsweilen ließ er die leichten Abtheilungen Czernit-
schef, Benkendorf, Dörnberg und Tetten-
born in der Richtung von Hamburg vordringen. Als
hier aber General Carra St. Cyr den Anzug der Rus-
sen erfuhr, und, wenn er seine wenigen Zollbeamte und
Soldaten übersah, wenig Hoffnung hatte, die Stadt da-
mit zu halten, als endlich noch die dänische Regierung,