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besorgt für Altona, immer nachdrucklicher äußerte, Ham-
burg mochte von den Franzosen geräumt werden, zog er
am 12. März ab, um sich dem General Morand an-
zuschließen. Dieser hatte damals vorwärts Hamburg
bis Stralsund alle zerstreuten Truppen Frankreichs und
des Rheinbundes gesammelt und den Weg nach der Elbe
genommen; demn auch er suchte schnelle Vereinigung mit
dem General Carra St. Cyr. Wie er aber bei Moellu
erfuhr, Tettenborns Kosaken schwärmten bei Lauen-
burg herum, verließ er Moelln eiligst und ging über die
Stecknitz zurück gen Bergedorf. Dort hoffte er Alles,
was von den Franzosen Hamburg verlassen hatte, auf-
nehmen zu können. Der Oberste Tettenborn war in-
dessen (schon am 13. März) mit etwa 10 hundert leich-
ten Reitern und zwei Kanonen in Ludwigslust eingerückt
und, Morand's Vereinigung mit Carra St. Cyr zu
verhindern, hatte er seinen Vortrab unter dem Oberst-
lieutenant Benkendorf vorausgeschickt. Bei dem
Dorfe Escheburg (15. Märzes) holten die Russen die
Nachhut Morands ein. Es ward Gefecht. Die Fran-
zosen wichen und Morand setzte auf Böten vom rechten
an das linke Elb-Ufer über. Das von Kanälen durch-
schnittene Erdreich, so wie sechs beim Zollenspiecker auf-
gefahrene sächsische Feldstücke sicherten diese Bewegung.
Tettenborn ließ sogleich den Paß beim Jollenspiecker
besetzen, während er seine Hauptkraft bei Bergedorf auf-
stellte. Hier emfing er auch die Abgeordneten der Stadt
Hamburg, welche ihn aufforderten, in letztere als Freund
einzuziehen. Am 18. März zog er also in die alte Hanse-
Stadt ein; und schon in den folgenden Tagen begann er
die für die deutsche Sache begeisterten Hamburger unter
seine Fahnen zu sammeln. Darauf wurde der Oberstlieu-