Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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den. Die Ueberbleibsel der Division Rechberg waren 
ebenfalls bestimmt, zu Ergänzung der fehlenden Offiziere 
und Soldaten beizutragen. 
Der Generallieutenant Rechberg hatte die Ueber- 
bleibsel seiner Divisson, sobald er vom Prinzen Eugen 
die Erlaubniß zum Abzuge empfangen, sogleich (10. Aprils 
1813) in und bei Stollberg gesammelt. Weil ihm aber 
rechts, weit hinaus, die feindlichen Reiterhaufen um- 
schwärmten, wollte er anfangs den sichern Rückweg über 
Cassel einschlagen, um jedem Unfall ausweichen zu kön- 
nen. Aber da er erfuhr, der westphälische König Je- 
rome suche alle Truppen, aus welchem Staate sie auch 
sein mochten, sobald sie seiner Hauptstadt nahe kamen, 
zu Vertheidigung seiner Person und seines Eigenthums 
zurückzuhalten, nahm Graf Rechberg den geradesten 
Weg über den Harz in's Vaterland. Stark genug an 
Kraft und Jahl, auch dem nachdrücklichsten Reiteran- 
griff Widerstand zu leisten, hatte er kein Fußvolk deg 
Feindes zu fürchten, das noch zu weit entfernt war, 
um Besorgnisse zu erregen. 
Am 11. April, nach sehr angestrengtem und be- 
schwerlichem Marsch, erreichten die Bgyern die Stadt 
Sonderöhausen. Mehrere Soldaten waren in den bei- 
den vorhergehenden Tagen (10. und 11. Aprils)) aug 
Ermattung auf dem Wege liegen geblieben. Das Ganze 
zählte noch 1052 Mann Fußvolk und 185 Mann Rei- 
terei, als es (12. Aprils) in Langensalza eintraf. 
Feindliche Streifpartheien machten hier die umlie- 
gende Gegend unsicher. Tages vorher hatte sogar ein 
preußischer Reiterhaufe den französischen Abgesandten an 
den herzoglich sächsischen Hfen, Herrn v. St. Aignan, 
in Gotha überfallen und gefangen fortgeschleppt, Ande## 
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