— 387 —
den. Die Ueberbleibsel der Division Rechberg waren
ebenfalls bestimmt, zu Ergänzung der fehlenden Offiziere
und Soldaten beizutragen.
Der Generallieutenant Rechberg hatte die Ueber-
bleibsel seiner Divisson, sobald er vom Prinzen Eugen
die Erlaubniß zum Abzuge empfangen, sogleich (10. Aprils
1813) in und bei Stollberg gesammelt. Weil ihm aber
rechts, weit hinaus, die feindlichen Reiterhaufen um-
schwärmten, wollte er anfangs den sichern Rückweg über
Cassel einschlagen, um jedem Unfall ausweichen zu kön-
nen. Aber da er erfuhr, der westphälische König Je-
rome suche alle Truppen, aus welchem Staate sie auch
sein mochten, sobald sie seiner Hauptstadt nahe kamen,
zu Vertheidigung seiner Person und seines Eigenthums
zurückzuhalten, nahm Graf Rechberg den geradesten
Weg über den Harz in's Vaterland. Stark genug an
Kraft und Jahl, auch dem nachdrücklichsten Reiteran-
griff Widerstand zu leisten, hatte er kein Fußvolk deg
Feindes zu fürchten, das noch zu weit entfernt war,
um Besorgnisse zu erregen.
Am 11. April, nach sehr angestrengtem und be-
schwerlichem Marsch, erreichten die Bgyern die Stadt
Sonderöhausen. Mehrere Soldaten waren in den bei-
den vorhergehenden Tagen (10. und 11. Aprils)) aug
Ermattung auf dem Wege liegen geblieben. Das Ganze
zählte noch 1052 Mann Fußvolk und 185 Mann Rei-
terei, als es (12. Aprils) in Langensalza eintraf.
Feindliche Streifpartheien machten hier die umlie-
gende Gegend unsicher. Tages vorher hatte sogar ein
preußischer Reiterhaufe den französischen Abgesandten an
den herzoglich sächsischen Hfen, Herrn v. St. Aignan,
in Gotha überfallen und gefangen fortgeschleppt, Ande##
25