Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

gorze und weiter zurückgetrieben wurde. Mehrere Ver- 
wundete, auch ein durch die Verwundung seines Pfer- 
des dienstuntauglich gewordener Kosak wurden gefangen 
gemacht. Sowohl diese Gefangenen, als auch Landes- 
eimwohner sagten übereinstimmend aus, daß der russische 
Heerestheil unter dem General Tschaplitz, welcher 
bisher vom linken Weichselufer aus die Veste Thorn 
umgab, an 7000 Mann Fußvolk dann 3000 Mann 
Reiterei stark gewesen, und 28 — 30 Artilleriestücke in 
ihrem Gefolge gehabt haben mochte. Eben so ward be- 
stätigt, daß in einem der jüngsten Gefechte eine russi- 
sche Kanone durch das Festungsgeschütz unbrauchbar ge- 
macht, und mehrere Russen verwundet worden waren. 
Am 135. Februar erhielt man bestimmte Kunde, 
das abgezogene russische Fußvolk und der größte Theil 
der Reiterei sey in nicht fern gelegenen Orten eingela- 
gert. 
Deshalb entsagte auch der Oberbefehlshaber vor der 
Hand einer Verminderung der bisher ausgestellten Feld- 
und Vorwachten, während die ausgesandten Patrouillen 
nur auf einzelne Kosaken stießen. 
Die JZahl der Kranken betrug 25 ÖOfficiere und 
1208 Mann. 
Am 14. Februar durchstrich der Major von Reich- 
lin, mit 150 Bayern die Umgegend der Festung. Er 
zog durch das Altstädterthor, nach den Ziegelhütten und 
auf der Straße von Schwarzloch fort, und kam, nur 
kleine Abtheilungen feindlicher Reiter gewahrend, Abends 
5 Uhr gegen das Kulmerthor der Festung zurück. 
Es war etwa halb 1 Uhr Mittags am 16. Februar, 
als eine bedeutende Masse russischer geregelter Reiterei 
auf der Kulmerstrasse gegen die Festung rückte, und sich
	        
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