— 411 —
da die feindlichen Reiterwachten zuruͤckwerfen, und man
sah, daß er Geschuͤtz bei sich fuͤhre.
Als Theobald über die Jiegelcheuer durch den Wald
in die Ebne vor Schwarzloch vorgerückt war, erblickte
er bei 2 bis 300 Mann Fußvolk, welches ihn plbtzlich
mit einer Ladung Klein-Gewehrfeuers empfing. Theo-
bald wollte hier nichts Ernstes unternehmen, weil es
ihm verboten war, und er ohnedieß Befehl hatte, mog-
lichst jeden Verlust zu vermeiden, und die Vereinigung
mit der Colonne Fortemps bei Schwarzloch selbst zu
vollziehen. Als nun aber auch bedeutende feindliche Rei-
termassen seinen Rückzug bedrohen zu wollen schienen,
die Annäherung der Colonne Fortemps auf dem linken
Weichselufer ausblieb, das begonnene Thau-Wetter jede
directe Verbindung mit dem letztgenannten Ufer hinderte,
und der ihm gegennberstehende Feind einige Compagnien
Artillerie, einige Bataillone Fußvolk und mehrere Ge-
schwader Reiterei stark ward, beschloß er nach einigem
Geplänkel, den Rückzug. Er führte ihn glücklich durch
verfolgende feindliche Reitermassen (etwa 800 Pferde
stark) aus, und mit nur 2 verwundeten Bayern), ohne
weitern Verlust, kam er in die Festung zurück, von de-
ren Thürmen man die ihm drohende Gefahr gesehen hatte.
*) Ein dritter, als todt angegebener Bayer, kehrte am fol-
genden Tag, jedoch nur mit einem Bein, in die Festung
zurücck, da ihm am vorhergehenden Tage durch eine Kano-
nenkugel das andere abgerissen war. Russische Kosaken fan-
den den Unglücklichen in seinem Blute, verbanden ihn, ga-
ben ihm 2 Krücken, schnallten ihm das abgeschossene Bein
auf den Tornister, und zwangen ihn, in diesem Zustande zu
seinen Waffengefährten zurückzukehren.