Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 418 — 
mit Schuͤssen begruͤßt, gerieth die ganze Besalzung in Be- 
wegung. Endlich wurde das arme Thier, welches von 
einem Thor zum andern lief, getoͤdtet, und der Besorg- 
niß eines feindlichen Ueberfalls ein Ende gemacht. 
Der 5. März ging ohne bedeutendes Ereigniß vor- 
über. Der hohe Wasserstand der Weichsel minderte sich 
um 7 Fuß. Deshalb wurde die Artillerie-Direction an- 
gewiesen, die nach der Insel führende Brücke schnell, 
vermittelst der vorhandenen Fahrzeuge, herzustellen. Auch 
die übrigen Arbeiten zur Vertheidigung der Stadt hatten 
bis jetzt glücklichen Fortgang gehabt. So zog sich nun 
ein Verhau von der Weichsel an, vor dem Altstädterthor 
vorbei, ausserhalb der Verschanzungen bis zur ersten un- 
vollendeten Flesche rechts dem Kulmerthore weg, und 
schloß sich dort an dem Unterwall (die Fausse braie) 
an. Ein zweiter Verhau schutzte den Raum von der lin- 
ken Flanke des halben Mondes an, vor dem Jacobéthor 
vorbei, bis zum Weichselufer. Ausgebessert waren die 
Wälle, Traversen angelegt, überall wo unbthig, die ver- 
schiedenen Thore durch Tambours gesichert, die Vorstädte 
geschleift, die fehlenden Batrieren ergänzt, der vor dem 
halben Monde am Jacobsthor gelegene bedeckte Weg, so 
wie manche andere Werke der Festung mit Pfahlwerk um- 
gürtet. Dieß war das Ergebniß der Thätigkeit des Ge- 
nerals Maureillon und der ihm untergeordneten Bay- 
ern und Franzosen. Trotz des beschwerlichsten Dienstes, 
gingen mehrere hundert Mann zur Arbeit, während die 
Krankheiten immer ernstere Gestalt erhielten. Der Fe- 
stungs = und Vorpostendienst nahm täglich 630 Mann, 
der Befestigungs-Bau täglich wenigstens 200 Mann in 
Anspruch. Aber der Stand der Kranken betrug auf 33 
Officiere umd 1701 Soldaten. Zur Aufnahme und Be-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.