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In der Nacht vom 7. zum 8. März gegen halb 1 Uhr
begann der Feind aus den Feuerschlünden, die bei Pod-
gorze und auf den der Brücke gegenüberliegenden Anh#-
hen aufgefahren standen, heftiges Feuer theils auf die
Stadt Thorn, und auf die zur Vertheidigung des Weich-
selstromes bestimmten Fahrzeuge.
Als aber das Geschütz der Festung sogleich antwor-
tete, trat nach einer halben Stunde wieder gänzliche
Ruhe ein.
Gleichzeitig damit wollte eine feindliche Reiter-Ab-
theilung die am rothen Hause zwischen dem Altstädter-
und Kulmerthore befindliche baperische Vorwacht überfal-
len, ward jedoch von ihr bald zurückgetrieben.
Nur einzelne Kanonenschüsse fielen von beiden Sei-
ten zwischen halb 5 bis halb 6 Uhr Morgens (den 8.
Märzes), dann hob das Feuer der Russen mit erneuer-
ter Stärke an. Nach einer Stunde trat auch hier wie-
die Ruhe ein.
Die Jahl der Kranken (28 Officiers und 1787 Sol-
daten), machte gebieterisch nothwendig, daß die Stärke
der Wachten und Posten um 00 Mann vermindert wur-
den. Um halb 3 Uhr in der Morgenfrühe des 0. Mär-
zes machten die Russen vom linken Weichselufer her an-
derthalb Stunden lang ein nachdrückliches grobes Ge-
schützfeuer, jedoch ohne Wirkung, das von den Wällen
der Festung beantwortet wurde. Später sielen noch ei-
nige Schüsse, während zwei Bayern von ihren Posten
beim rothen Hause zum Feinde übergingen.
Eben so fielen fruchtlos drei russische Kanonen-Ku-
geln gegen ein, aus der Festung nach der Insel abgegan-
genes Fahrzeug.