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Aus dem Schloße Dybow sah man, daß der Feind
sämmtliche Vorwachten verstärkt, und eine neue Abthei-
lung auf der nach Bromberg führenden Straße aufge-
stellt habe.
Abends halb 10 Uhr ertönte von Neuem der Donner
des russischen Geschützes vom linken Ufer. Es hörte
nach Mitternacht auf, um gegen 3 Uhr in der Morgen-
frühe des 10. Märzes vom Neuem zu beginnen. Die in
die Stadt Thorn geworfenen Kugeln und Granaten hatten
weder den Gebäuden noch der Besatzung Schaden ge-
bracht, und waren von den Wällen Schuß für Schuß
zurückgegeben worden, und, so lauteten die darüber ein-
gezogenen Nachrichten, nicht ohne Wirkung geblieben.
Den Tag über verblieb alles ruhig.
Eben so der 11. März. Die nach der Trebacher
Mühle gesandte baperische Abtheilung stieß auf einige Ko-
saken-Posten. Es fielen einige Schüsse, welches die
ferne Bewegung einiger feindlichen Reiterei und russischen
Fußvolks zur Folge hatte. Die Besatzung des Schloßes
Dybow kündete durch Zeichen an, der Feind verstärke
abermals seine Vorwachten.
Gegen 11 Uhr Nachts donnerte das russische Geschütz
vom linken Weichselufer gegen die Stadt Thorn. Aber
auch die Festung antwortete nachdrücklichst.
Während dessen ritt eine feindliche Reiter-Patrouille
von ungefähr 20 Mann gegen die am rothen Hause ste-
hende Vorwacht an. Hier aber von den Bayern derb
empfangen, zogen die Russen schnell zurck. Ebenso
wenig gelang es einem kleinen aus dem Dorfe Mocker
hervorgebrochenen russischen Haufen Fußvolk und Reiterei,
(etwa 100 Mann stark), die vor dem Jacobsthor stehen-
den bayerischen Vorwachten zu überfallen und zurückzu-