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drücken. Eine Viertelstunde nach 1 Uhr in der Frühe des
12. Märzes hatte der Feind sich auf allen Puncten zu-
rückgezogen.
Die durch das Fahren mehrerer Wagen veranlaßte
Bemerkung, der Feind habe Geschütz nach Mocker ge-
bracht, und beabsichtige vielleicht irgend eine Unterneh-
mung auf die Truppen vor dem Jerckeihere, blieb
unbestätiget. Die Russen hatten auf jener Seite ihre
Kraft nicht vermehrt.
Der Feind sandte einen Parlementär an die Vor-
wachten des Schloßes Dybow, als Ueberbringer einer
Anzahl von Zeitungen. Der franzbsische Postencomman-
dant wieß das offene Packet zurück.
In den verschiedenen Kranken = Anstalten befanden
sich 30 Officiere und 1724 Soldaten.
Gegen Mitternacht erneuerte der Feind, wie gewdhn-
lich, ein heftiges Geschützfeuer und fuhr damit bis in
der Morgenfruhe 3 Uhr des 13. Märzes fort, ohne der
Stadt und Besatzung den geringsten Nachtheil zu stiften.
Auch blieb ohne Folge, als feindliche Abtheilungen in der
Dunkelheit der Nacht auf die verschiedenen bayerischen
Vorwachten anprellten. Das Festungs-Geschütz blieb
dem des Feindes niemals Antwort schuldig.
Am Nachmittage desselben Tages wagten es ein Un-
terofficier und zwei Mann des bayerischen 11. Linien-Re-
gimentes ausserhalb der Festungs-Vorwachten-Kette Holz
zu suchen. Sie wurden durch Kosaken gefangen.
Heftig donnerte in der Nacht vom 15. zum 15. März
das Geschütz der Russen und der Besatzung, bis 2 Uhr
Morgens des 13., dann schwächer bis 5 Uhr.
Auch diesen Tag erschien ein feindlicher Bote beim
Schloße Oybow mit einem, an dem Gouverneur der Fe-