Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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Wittgenstein gen Duͤnaburg (13. Juli). Mit großer 
Tapferkeit vertheidigte jedoch die russische Besatzung 
von Duͤnaburg unter General Ulanow und Wittgen— 
steins Nachhut die Umgegend jener Stadt. Mehrere 
blutige Vorpostengefechte (13. und 14. Juli) entschieden 
jedoch nichts. Darum ging Marschall Oudinot auf dem 
linken Dünaufer gegen Druia (13. Juli). Schon hatte 
Sebastiani's Reiterei diese Stadt erreicht. Wittgen- 
stein aber entsandte eine starke Reiterabtheilung unter dem 
General Kulniew, welcher ungestüimm Sebastiani 
angriff, und ihn nach bedeutendem Verlust zum eiligen 
Rückzug bis Slobodka, auf der Braslawer Straße zwang. 
Nun blieb der König von Neapel mit seinem Heerhau- 
fen einsweilen in der Stellung zwischen Opsa, Braslaw 
und der Duna, und begunügte sich die russische Haupt- 
macht bei Drissa zu beobachten, bis Napolcon mit 
seinen Garden von Wilna herankam. 
Der französische Kaiser zweifelte gar nicht, die 
Russen würden in der Stellung von Drissa eine ent- 
scheidende Hauptschlacht annehmen. Er irrte. Denn 
Alerander, sobald er erfahren hatte, Bagration 
habe sich gegen den Dnieper zurückgewendet, ließ sogleich 
das Lager bei Drissa aufheben (186. Juli) und sein Heer 
nach Polozk ziehen, um ulcht von Witepsk und vielleicht 
für immer von Bagration abgeschnitten zu werden.) 
*) Die Oesterreicher beschäftigten das russische Heer in Volhy- 
nien; das öte, 7te und zte französische Armeecorps folgte 
dem Fürsten Bagration auf dem Fuße nach, während 
Marschall Davoust mit bedeutender Macht sich längs der 
von Wilna nach Smolensk und Mohilow führenden Straße 
dergestalt ausdehnte, daß sich Bagration weder der Düna 
noch dem Puncte Witepsk nähern konnte.
	        
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